Von Dänemark nach Deutschland  EU erlaubt Staatshilfen für Fehmarnbelt-Tunnel

Die EU-Kommission billigt die staatliche Finanzierung des geplanten Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark. Die rund 20 Kilometer lange Röhre soll ab 2024 für den Auto- und den Bahnverkehr nutzbar sein.
Grafikmodell des geplanten Tunnels: Rund 9 Milliarden Euro Kosten erwartet

Grafikmodell des geplanten Tunnels: Rund 9 Milliarden Euro Kosten erwartet

Foto: DPA/Femern A/S

Die EU-Kommission hat die dänische Staatsbürgschaft zur Finanzierung des Fehmarnbelt-Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark genehmigt. Ausschlaggebend für die Erlaubnis sei, dass das auf 8,7 Milliarden Euro veranschlagte Projekt "ein wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse" darstelle, teilte die EU-Kommission mit.

Die Reisezeit zwischen Deutschland und Dänemark sowie weiteren nordischen Ländern werde erheblich verkürzt, betonte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, eine frühere stellvertretende dänische Ministerpräsidentin. Die Kommission hatte geprüft, ob die dänische Garantie mit dem EU-Wettbewerbsrecht vereinbar ist.

Der Bau des etwa 19 Kilometer langen Tunnels zwischen der dänischen Insel Lolland und der deutschen Insel Fehmarn soll im kommenden Jahr starten und etwa 2024 beendet werden. Vorgesehen ist eine vierspurige Autobahn und eine zweispurige Eisenbahnlinie - die wichtigsten Daten zum Tunnelbau finden Sie hier.

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Feste Fehmarnbelt-Querung: Der Supertunnel

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Die Kosten für den Tunnel von Rødbyhavn nach Puttgarden trägt Dänemark und kann dafür von künftigen Nutzern Mautgebühren erheben, außerdem kann das Land EU-Mittel in Anspruch nehmen. Die Fehmarnbelt-Querung gehört zum Skandinavisch-Mediterranen Korridor des Transeuropäischen Verkehrsnetzes  (TEN-T).

Deutschland wiederum muss die Hinterlandanbindung des Tunnels auf deutscher Seite bezahlen. Die Kosten für den Ausbau von Bahnlinien und Straßen werden auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt.

Gegen den geplanten Tunnel gibt es sowohl auf deutscher als auch auf dänischer Seite Proteste. Die Kritikpunkte sind vielfältig.

mka/Reuters/AFP
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