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Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt: Der Stuckateur aus Somalia

Foto: Patrick Pleul/ picture alliance / dpa

Wirtschaft sucht Arbeitskräfte Diese Branchen hoffen auf die Flüchtlinge

Die deutsche Wirtschaft sieht in dem Zustrom von Flüchtlingen vor allem Chancen: Viele Unternehmen wollen gut qualifizierte Asylbewerber einstellen - etwa als Bäcker oder Stuckateure. Wenn die Politik sie lässt.

Wer aus Syrien oder Afghanistan nach Deutschland flieht, lässt seine zerstörte Heimat, oft sogar alle Freunde und Familienmitglieder hinter sich. Er flieht vor Gewalt, Verfolgung und Bürgerkrieg, oft erreicht er Deutschland nur unter Lebensgefahr. Nächstenliebe, nicht Nützlichkeit, ist deshalb die oberste Kategorie des deutschen Asylrechts.

Doch ist ein Flüchtling erst einmal hier und anerkannt, muss er sich in seinem neuen Heimatland eine Existenz aufbauen und einen Job finden. Wirtschaftsvertreter machen ihnen darauf große Hoffnungen - und rechnen auch damit, dass talentierte Flüchtlinge Lücken in manchem Mangelberuf schließen könnten.

Besonders das deutsche Handwerk freut sich über Migranten, die auf den Arbeitsmarkt drängen. "Die meisten Flüchtlinge bringen eine unglaubliche Moral und Lernwillen mit", sagt Alexander Legowski, Sprecher des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). In Zukunft könnten viele der Syrer oder Afghanen, die in Deutschland Asyl bekommen haben, die große Lücke füllen, die sich auftut, weil die Zahl von in Deutschland geborenen Jugendlichen sinkt und der Trend zum Studium anhält.

Die Politik reagiert aus Sicht der Wirtschaftsverbände oft zu langsam auf den Zustrom von Asylbewerbern. Der Arbeitgeberverband BDA fordert etwa, den Zugang zu Praktika zu erleichtern und geduldeten Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz haben, den Aufenthalt während der gesamten Ausbildung zu garantieren. "Gerade für Jugendliche darf das Asylverfahren nicht 'Lebensstillstand' bedeuten", heißt es in einer aktuellen Stellungnahme des Verbands.

Auch in anderen Wirtschaftsbereichen sieht man gute Chancen für gut ausgebildete Flüchtlinge - sogar als Softwareentwickler könnten sie arbeiten. Nur in den Pflegeberufen sind die Arbeitsbedingungen nach Ansicht des zuständigen Verbandes so schlecht, dass sie auch für Flüchtlinge unattraktiv seien.

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Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt: Der Stuckateur aus Somalia

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Sehen Sie in dieser Bildergalerie, in welchen Berufen Flüchtlinge gefragt sind.

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