Tarifeinigung Friseure bekommen Mindestlohn von 8,50 Euro

Friseur-Azubi: Kampf gegen die Dumping-Löhne
Foto: Sebastian Kahnert/ dpaWürzburg - In der Friseurbranche wird es bald einen bundesweit einheitlichen Mindestlohn geben. Er wird 8,50 Euro betragen und ab August 2015 Vorschrift sein. Darauf haben sich die Landesverbände und die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di am Montag in Würzburg geeinigt.
Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks zeigte sich zufrieden. "Ich bin sicher, dass wir so das Friseurhandwerk entwickeln und bessere Mitarbeiter bekommen können", sagte Hauptgeschäftsführer Rainer Röhr. Auch wenn einige Salons durch die Regelung wirtschaftliche Probleme bekommen dürften. "Insofern bewerte ich das Ergebnis - so schmerzvoll es ist - als gut."
Auch Ver.di lobte den Kompromiss. "Es ist richtig, dass wir das jetzt machen", sagte Verhandlungsführerin Ute Kittel. Zudem sei die Einigung nur der Anfang. Eine "Ausgangssituation, um das Gehaltsgefüge weiterzuentwickeln".
Der flächendeckende Mindestlohn wird von August 2013 an in drei Stufen eingeführt. Der Osten startet mit 6,50 Euro Stundenlohn, der Westen mit 7,50 Euro. Diese verschiedenen Stufen waren nötig, weil bislang regional sehr unterschiedliche Tarifverträge existierten. In den neuen Bundesländern gab es zum Teil Ecklöhne von gut drei Euro pro Stunde, wie Ver.di-Verhandlungsführerin Kittel sagte.
Der Tarifvertrag soll bis Juni unterzeichnet werden. Er garantiert in seiner aktuellen Form noch keinen wirklich einheitlichen Mindestlohn für alle Friseure. Derzeit gilt er nur für Mitarbeiter von Innungsbetrieben, die Gewerkschaftsmitglied sind. In den kommenden Monaten soll beim Bundesarbeitsministerium ein Antrag auf Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrags gestellt werden.