Gesundheitsreform Krankenkassen-Chef erwartet weiter steigende Beiträge

Ab 2011 steigen die Beiträge zur Krankenversicherung auf 15,5 Prozent - doch damit nicht genug: Der Chef der Techniker Kasse hält die geplante Erhöhung langfristig nicht für ausreichend: "Die Ausgaben werden weiter steigen."
Versichertenkarten: Milliardendefizite ausgleichen

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Foto: Daniel Karmann/ dpa

Ulm - Die nächste Erhöhung ist noch nicht durchgesetzt, schon wird der Beitragszahler auf die übernächste Anhebung des Krankenkassenbeitrags vorbereitet: Der Chef der Techniker Krankenkasse (TK), Norbert Klusen, geht zumindest davon aus, dass die geplanten Mehreinnahmen nur 2011 reichen werden. "Darüber hinaus bin ich skeptisch", sagte Klusen, Chef der zweitgrößten deutschen Krankenkasse, der "Südwest Presse". "Die Ausgaben werden weiter steigen."

Klusen hält sowohl die Anhebung des Beitragssatzes von 14,9 auf 15,5 Prozent für vertretbar als auch die Verdoppelung des Zusatzbeitrags. "Sinnvoll wäre es eigentlich, unter einem steuerfinanzierten Sozialausgleich den Höchstbetrag ganz abzuschaffen und so den Kassen mehr Souveränität zu geben", sagte der Krankenkassenchef.

Dass die Erhöhungen Geringverdiener besonders stark treffen, hält er für bedauerlich, aber wohl nicht zu verhindern. "Man muss aber sehen, dass sich auch die Arbeitgeber an den Mehrbelastungen beteiligen."

Die TK will mindestens bis zum Jahresende ohne einen Zusatzbeitrag auskommen, "möglicherweise auch bis ins nächste Jahr hinein", sagte Klusen. Er forderte, die Krankenkassen sollten den Beitragssatz selbst festlegen können. "Dann hätten wir wieder volle Beitragssouveränität und könnten uns so dem Wettbewerb stellen." Seit Einführung des Gesundheitsfonds 2009 gibt es einen gesetzlich festgelegten Einheitsbeitrag.

yes/dpa-AFX
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