Warnstreik von Ver.di und EVG Deutschland wird am Montag lahmgelegt

Ver.di und EVG rufen gemeinsam zu Warnstreiks auf. Bahnen, Busse, Flugzeuge: Im öffentlichen Nah- und Fernverkehr wird sich am kommenden Montag kaum noch etwas bewegen.
Leerer Bahnhof (hier: Lübeck): Hunderttausende Gewerkschaftsmitglieder gehen am Montag in den Ausstand

Leerer Bahnhof (hier: Lübeck): Hunderttausende Gewerkschaftsmitglieder gehen am Montag in den Ausstand

Foto: IMAGO/Karsten Eggert

Am kommenden Montag müssen sich Reisende und Pendler in ganz Deutschland auf enorme Einschränkungen einstellen. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen mit einem ganztägigen Streik den Verkehr weitgehend zum Stillstand bringen.

Betroffen ist der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr der Deutschen Bahn sowie weiterer Eisenbahnunternehmen, der öffentliche Nahverkehr in sieben Bundesländern, Flughäfen, die Autobahngesellschaft sowie die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.

Die Arbeitsniederlegungen sollten am Montagmorgen 0 Uhr beginnen, die Folgen werden den Tag über andauern. Ver.di kündigte an, den öffentlichen Nahverkehr in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern zu bestreiken. Die EVG teilte mit, sie rufe die rund 230.000 Beschäftigten aller Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen, in denen derzeit verhandelt werde, zum bundesweiten Warnstreik auf.

Auf der Schiene sind außer der Deutschen Bahn laut EVG unter anderem die Bahnunternehmen Transdev, AKN, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx, eurobahn sowie Die Länderbahn betroffen.

»Es wird im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen kommen«, hieß es von den Gewerkschaften auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin. Man werde gemeinsam handeln, sagte der Ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Seine Gewerkschaft rufe rund 120.000 Beschäftigte zum Arbeitskampf auf.

Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.

Die Gewerkschaften begründeten ihr Vorgehen mit mangelnden Fortschritten bei den jeweiligen Tarifrunden. Ver.di verhandelt für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen, unter anderem auch für die Beschäftigten im ÖPNV und an Flughäfen. Die Forderung: 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr.

Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Ende Februar begannen zudem die Verhandlungen der EVG mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahnunternehmen. Die Gewerkschaft hatte in der vergangenen Woche ein erstes Angebot der Bahn abgelehnt. Sie fordert mindestens 650 Euro mehr Lohn. Bei den höheren Entgelten strebt sie eine Steigerung um zwölf Prozent an bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt fünf Prozent anzuheben sowie mehrere Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro in Aussicht gestellt.

fdi/Reuters/dpa
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