Vermögensbericht der Allianz Globales Geldvermögen sinkt
Das weltweite private Geldvermögen dürfte im Jahr 2022 erstmals seit der Finanzkrise im Jahr 2008 signifikant sinken – so steht es im Global Wealth Report der Allianz. Die Gründe dafür sind demnach unter anderem der Krieg in der Ukraine mit hoher Inflation sowie die Verschärfung der Geldpolitik.
Für das laufende Jahr sei mit einem Rückgang des globalen Geldvermögens um mehr als zwei Prozent zu rechnen, teilte der Versicherer mit. Das wäre der erste nennenswerte Vermögensverlust seit 2008 (2018 waren die Vermögen laut Allianz um 0,1 Prozent gesunken). Preisbereinigt könnten die Haushalte demnach ein Zehntel ihres Vermögens einbüßen.
Auch die Aussichten schätzt Allianz-Chefvolkswirt Ludovic Subran eher trübe ein. Während auf die Finanzkrise eine relativ schnelle Erholung gefolgt sei, erwartet er für die kommenden drei Jahre lediglich ein jährliches nominales Wachstum des Geldvermögens um 4,6 Prozent. Im Jahr 2021 hatte das Geldvermögen noch um 10,4 Prozent auf weltweit 233 Billionen Euro zugelegt.
2021 noch Zuwachs von 8,5 Prozent in Deutschland
In Deutschland profitierten die privaten Haushalte im vergangenen Jahr von den boomenden Aktienmärkten, die viele während der Pandemie für sich entdeckt hatten. Insgesamt wuchs das Bruttogeldvermögen der deutschen Haushalte im vergangenen Jahr nach Berechnungen der Allianz um 8,5 Prozent – das war der stärkste Zuwachs seit der Jahrtausendwende, und er lag auch über dem Durchschnittswachstum in Westeuropa (6,7 Prozent).
Die Sparer in Deutschland kauften Aktien und Investmentfonds in Höhe von 135 Milliarden Euro – 53 Prozent mehr als im bereits starken Jahr 2020. Auch Deutschland werde sich aber dem negativen Trend nicht entziehen können, hieß es: In diesem Jahr dürfte das Geldvermögen hierzulande ebenfalls um mehr als zwei Prozent zurückgehen.
Die Allianz berücksichtigt in ihrer zum 13. Mal vorgelegten Vermögensstudie Global Wealth Report Bargeld, Bankeinlagen, Wertpapiere sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionsfonds, nicht jedoch Immobilien.