Bundesbank-Reserven Bundesregierung will Gold in den USA lassen

"Die Amerikaner passen gut auf unser Gold auf" - CDU-Haushaltspolitiker Barthle sieht keinen Grund, die Goldreserven der Bundesbank aus der US-Zentralbank Fed komplett nach Deutschland zu holen. Auch die Bundesbank hält das Lager im Ausland für sinnvoll.
Goldbarren der Bundesbank: Teil der Reserven sollen in New York bleiben

Goldbarren der Bundesbank: Teil der Reserven sollen in New York bleiben

Foto: Bundesbank/ dpa

Berlin - Die Bundesregierung lehnt es ab, die Goldreserven der Bundesbank aus den Lagerstätten in New York und London vollständig nach Deutschland zurückzubringen. "Die Amerikaner passen auf unser Gold gut auf", sagte der haushaltspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Norbert Barthle, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch der stellvertretende SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider erklärte: "Die SPD hat volles Vertrauen in die Kontrolle der Bundesbank über die Goldreserven."

Die eurokritische AfD und mehrere CDU-Politiker wie etwa Außenpolitiker Philipp Mißfelder fordern seit Längerem, dass das deutsche Gold in den Tresoren der US-Notenbank nach Deutschland zurückgeholt werden soll.

Auf diesen Druck waren im Januar bereits 37 Tonnen Gold aus dem Ausland nach Deutschland gebracht worden. Davon stammten fünf Tonnen aus New York, die restlichen 32 Tonnen aus einem Depot in Paris, das in der Folge auch aufgelöst wurde. Die Aktion kostete 600.000 Euro, eine vollständige Rückführung würde wohl einen ein- bis zweistelligen Millionenbetrag kosten.

Die Bundesbank verfügt mit mehr als 3000 Tonnen Gold über den weltweit zweitgrößten Goldschatz aller Zentralbanken. Ein Teil davon ist seit Jahrzehnten im Ausland gelagert. Die Edelmetallreserven gingen vor allem in den 1950er und 1960er Jahren als Bezahlung hoher deutscher Außenhandelsüberschüsse in den Besitz der Bundesbank über. Diese brachte es aber nicht in die BRD, unter anderem um es vor einer sowjetischen Invasion zu schützen.

Auch heute spreche vieles dafür, einen Teil des Goldes in New York und London zu belassen, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele im Gespräch mit Bloomberg. Im Fall der Fälle könne das Gold so binnen kürzester Zeit in Fremdwährung getauscht werden.

ade
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