Edelmetall in den USA Bundesbank beschleunigt Gold-Transport

Die Bundesbank sammelt ihre Schätze ein. Bis 2020 wollen die Währungshüter rund 300 Tonnen Gold aus den Tresoren der US-Notenbank nach Deutschland holen. Allein in diesem Jahr sollen es bis zu 50 Tonnen sein.
Goldbarren der Bundesbank: Depot in Frankreich wird geschlossen

Goldbarren der Bundesbank: Depot in Frankreich wird geschlossen

Foto: Bundesbank/ dpa

Frankfurt am Main - Die Bundesbank will die Goldtransporte aus den Tresoren der US-Notenbank Fed nach Deutschland deutlich erhöhen. "In diesem Jahr werden wir 30 bis 50 Tonnen aus New York nach Frankfurt verlagern, vielleicht auch mehr", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele in einem Interview mit dem "Handelsblatt". Die Bundesbank hatte im Januar 2013 angekündigt, bis 2020 300 Tonnen des Edelmetalls von New York nach Frankfurt transportieren zu wollen.

Einige Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hatten zuletzt kritisiert, dass die Bundesbank im vergangenen Jahr nur fünf Tonnen Gold von New York nach Frankfurt transportieren ließ. Die Bundesbank hatte bereits erklärt, dass die vergleichsweise geringe Menge durch einen anfangs hohen logistischen Aufwand zu erklären sei. Thiele versicherte nun auf Nachfrage der Zeitung, dass es beim Transport des Goldschatzes nach Deutschland keine Startschwierigkeiten geben habe. Bis spätestens 2020 seien 300 Tonnen aus New York nach Deutschland verlagert.

Die Zusammenarbeit mit der US-Notenbank beim Transport der Goldbarren bezeichnete Thiele als "in jeder Hinsicht konstruktiv". "Die Amerikaner haben nie gemauert oder gebremst", versicherte er und bekräftige damit frühere Aussagen der Bundesbank. Das in einem Unternehmen in Europa erfolgte Umschmelzen der zum Teil sehr alten Goldbarren in ein derzeit gängiges Standardformat sei von unabhängigen Sachverständigen überwacht worden, so Thiele.

Kooperation 100 Prozent zufriedenstellend

Über weitere Details machte Thiele keine Angaben, da über die Einzelheiten der Verträge mit der US-Notenbank Vertraulichkeit vereinbart worden sei. Thiele stellte klar, dass die Prüfungen der deutschen Goldbestände in New York durch die Bundesbank-Revision, bei der auch ein externer Wirtschaftsprüfer anwesend gewesen sei, "zu 100 Prozent zu unserer Zufriedenheit liefen".

2012 war in Deutschland eine öffentliche Debatte über die Sicherheit des deutschen Goldes im Ausland entbrannt. Der Bundesrechnungshof hatte angesichts des hohen Werts der bei ausländischen Notenbanken gelagerten Goldbestände regelmäßige Stichproben gefordert. Bisher lagert der Großteil der deutschen Goldbestände in einem Volumen von insgesamt 3387,1 Tonnen im Ausland, vor allem bei der US-Notenbank Fed. Der Grund: Das Edelmetall ging vor allem in den fünfziger und sechziger Jahren als Bezahlung hoher deutscher Außenhandelsüberschüsse in den Besitz der Bundesbank über.

mik/dpa-AFX
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