»No coal, no war« Greenpeace-Aktivisten bemalen Kohlefrachter im Hamburger Hafen

Aktivisten von Greenpeace neben dem Kohlefrachter »Grand T« im Hamburger Hafen
Foto: Daniel Bockwoldt / dpaMit einer Aktion im Hamburger Hafen hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen den Import russischer Kohle demonstriert. Aktivisten versahen den Kohlefrachter »Grand T« am Freitagnachmittag mit dem Schriftzug »No coal no war« (Keine Kohle, kein Krieg).
»Es kann nicht sein, dass Deutschland ungerührt weiter für Milliarden Euro Kohle aus Russland kauft, während zur gleichen Zeit in der Ukraine Menschen bei Putins Krieg sterben«, sagte der Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid laut Mitteilung. »Falls in einer galoppierenden Klimakrise noch irgendwer einen Grund für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien braucht, dann liefert Putins Angriffskrieg einen nachdrücklichen.«
Greenpeace forderte die Bundesregierung auf, die Abhängigkeit Deutschlands und Europas von fossilen Energien so schnell wie möglich zu beenden. »Kohle, Öl und Gas verursachen Kriege, verstärken Konflikte und treiben uns tiefer in die Klimakrise«, sagte Smid.
EU könnte Gasimporte aus Russland rasch deutlich drosseln
Die Gasimporte der EU aus Russland können laut der Internationalen Energieagentur (IEA) relativ schnell deutlich heruntergefahren werden. Innerhalb eines Jahres sei eine Verringerung von mehr als einem Drittel möglich, schrieb die IEA am gestrigen Donnerstag in einer Mitteilung.
Zwar würden die EU-Klimaanstrengungen die Importe mit der Zeit senken, doch die aktuelle Krise werfe die Frage auf, was zusätzlich getan werden könne, um die Importe in naher Zukunft herunterzuschrauben. Die Agentur mit Sitz in Paris schlägt dazu in einem Zehn-Punkte-Plan konkrete Schritte vor.
Der IEA zufolge importierte die Staatengemeinschaft im vergangenen Jahr 155 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland. Dies entspricht etwa 45 Prozent der Gasimporte in die EU und knapp 40 Prozent des Gasverbrauchs.
In der kommenden Woche will die Kommission einen Vorschlag vorlegen, um so bald wie möglich von russischem Gas unabhängig zu werden.