Eurozone EU-Kommission kappt Wachstumsprognose für Griechenland

Schwacher Euro, niedrige Ölpreise: Die Wirtschaft in der Eurozone wird in diesem Jahr nach Ansicht der EU-Kommission stärker wachsen als erwartet. Für das von der Pleite bedrohte Griechenland allerdings sieht es düster aus.
EU-Kommission: Griechenlands Wachstumsprognose auf ein Fünftel gesenkt

EU-Kommission: Griechenlands Wachstumsprognose auf ein Fünftel gesenkt

Foto: YVES HERMAN/ REUTERS

Die Wirtschaft in Griechenland kommt nicht in Fahrt - anders als im Rest der Eurozone: Die EU-Kommission hat ihren Wachstumsausblick für das vom Staatsbankrott bedrohte Land deutlich gesenkt. In ihrer am Dienstag veröffentlichten Frühjahrsprognose sagt sie für das laufende Jahr nur noch ein Plus der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent voraus - noch Anfang Februar hatte Brüssel 2,5 Prozent erwartet. Die Wachstumsaussichten für 2016 wurden von 3,6 auf 2,9 Prozent gesenkt.

In der gesamten Eurozone legt die Wirtschaft dagegen stärker zu als erwartet. In ihrer Prognose erwartet die EU-Kommission im laufenden Jahr ein Wachstum von 1,5 Prozent, das sind 0,2 Punkte mehr als noch vor drei Monaten vorhergesagt. Der Ausblick für 2016 blieb dagegen bei einem Plus von 1,9 Prozent.

"Die Volkswirtschaften Europas profitieren von einer Vielzahl an Faktoren", heißt es in einer Mitteilung der Kommission. So seien die Ölpreise nach wie vor relativ niedrig, und die Weltwirtschaft wachse stetig. Zudem habe der Euro weiter nachgegeben. Auch die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird als unterstützender Faktor genannt. Sie trage zu niedrigeren Zinsen bei und lasse günstigere Kreditbedingungen erwarten. Hauptmotor des Wachstums sei die Binnennachfrage.

Überraschend kommt der Schritt nicht, denn der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte seine Prognose für den Euroraum bereits angehoben. Die EU-Behörde teilte am Dienstag in Brüssel mit, sie rechne für das kommende Jahr weiter mit einem stärkeren Wachstum von 1,9 Prozent.

Von den größten Volkswirtschaften im Währungsgebiet dürfte Spanien laut EU-Kommission mit Abstand am stärksten wachsen. Für 2015 veranschlagt sie eine Wachstumsrate von 2,8 Prozent. Deutschland dürfte demnach auf 1,9 Prozent Wachstum kommen, Frankreich nur auf 1,1 Prozent. Italien hinkt mit einer Rate von 0,6 Prozent hinterher.

nck/AFP/dpa
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