Euroraum Griechenland hinkt hinterher am Arbeitsmarkt

Menschen ohne Job in Athen: Griechenland hat die höchste Arbeitslosenquote der EU
Foto: DPADer Arbeitsmarkt hat sich für die Menschen in vielen der 19 Länder des Euroraums etwas entspannt. Die Quote der Beschäftigungslosen ist leicht gesunken, im April lag sie noch bei 11,1 Prozent nach 11,3 Prozent im März, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Zuletzt hatte die Quote mit 10,9 Prozent im Februar 2012 niedriger gelegen.
In absoluten Zahlen hatten in der Eurozone im April 2015 demnach 17,8 Millionen Menschen keinen Job - 130.000 weniger als im März.
Besonders in zwei Ländern bleibt die Lage für die Menschen, die ohne Beschäftigung sind, allerdings überaus schwierig: Spanien hatte im April eine Arbeitslosenquote von 22,7 Prozent, gehörte aber immerhin zu den Ländern mit den stärksten Rückgängen im Vergleich mit dem Vorjahreswert (24,9 Prozent). Sorgen bereitet weiterhin vor allem das hochverschuldete Griechenland, wo die Quote nach den letzten verfügbaren Zahlen aus dem Monat Februar bei 25,4 Prozent lag. Vor allem die Chancen für junge Griechen, im eigenen Land Arbeit zu finden, sind schlecht: Rund die Hälfte der Menschen unter 25 Jahren (50,1 Prozent) war im Februar dort ohne Job.
In der Eurozone lag die Jugendarbeitslosigkeit laut Eurostat im April bei 22,3 Prozent. Schwierig gestaltet sich die Situation für die Unter-25-Jährigen ebenfalls in Spanien mit einer Quote von 49,6 Prozent im April, in Kroatien mit 45,5 Prozent im März sowie in Italien mit 40,9 Prozent im April.
In Deutschland lag die Jugendarbeitslosigkeitsquote bei 7,2 Prozent bei einer Gesamtquote von 4,7 Prozent. Beide April-Werte sind die niedrigsten in der gesamten EU. Im Mai fiel die Quote in der Bundesrepublik sogar auf den niedrigsten Wert seit 24 Jahren.
OECD korrigiert Ausblick für globale Wirtschaft leicht nach unten
Trotz der leichten Entspannung am Arbeitsmarkt und der erwarteten Wachstumsbeschleunigung ist die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) unzufrieden mit der Gesamtlage der Weltwirtschaft. Die Organisation hat ihren Ausblick nach einem schwachen Jahresauftakt nach unten korrigiert. Die Experten sagen ein globales Wachstum von 3,1 Prozent in diesem Jahr voraus. Das ist ein halber Prozentpunkt weniger als noch im November erwartet.
Besonders das Wachstum in den beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China sowie in zahlreichen Schwellenländern hatte sich zuletzt abgekühlt. Für 2016 wurde die Prognose für die USA um 0,2 Punkte auf 2,8 Prozent nach unten gesetzt. China dürfte sowohl 2015 als auch 2016 um weniger als sieben Prozent wachsen. Die Erwartungen an den Euroraum wurden dagegen nahezu unverändert bei 1,4 Prozent (2015) und 2,1 Prozent (2016) belassen.
"Der Ausblick ist okay, nicht großartig", sagte die Chef-Ökonomin der Industrieländer-Organisation, Catherine Mann. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft global demnach um 3,8 Prozent zulegen.
Für Deutschland hob die OECD ihre Prognose dagegen wie erwartet an. Die deutsche Wirtschaft dürfe 2015 mit einem Plus von 1,8 Prozent rechnen, für das kommende Jahr erwarten die Experten 2,4 Prozent.