Neuer Vorschlag im Schuldenstreit IWF will Griechenland Niedrigzinsen garantieren

Griechisches Parlament
Foto: LOUISA GOULIAMAKI/ AFPKann Griechenland seine Schulden jemals zurückzahlen? Um die Chancen dafür zumindest zu erhöhen, hat der Internationale Währungsfonds (IWF) einen neuen Vorschlag vorgelegt. Wie das "Wall Street Journal" berichtet , sieht der Plan vor, alle Zins- und Tilgungszahlungen des Landes bis 2040 zu stunden. Anschließend sollen die fälligen Rückzahlungen der Staatsanleihen schrittweise bis 2080 gestreckt werden.
Auch bei der Höhe der Zinssätze will der Währungsfonds dem Land entgegenkommen. Sie sollen für 30 bis 40 auf dem aktuellen Niveau von 1,5 Prozent eingefroren werden. Damit müsste Griechenland keine höheren Belastungen fürchten, auch wenn der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) und das allgemeine Zinsniveau wieder steigen sollten.
Der IWF und die Eurostaaten haben Griechenland in den vergangenen Jahren mehrmals mit Hilfskrediten in Höhe von insgesamt mehr als 200 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt. Erst im vergangen Jahr wurde ein weiteres Rettungsprogramm in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro beschlossen. Noch ist allerdings unklar, ob der IWF sich auch daran wieder beteiligt. Die Experten des Währungsfonds zweifeln an der langfristigen Tragfähigkeit der griechischen Schulden - und fordern deshalb erhebliche Erleichterungen, die auf einen Teilerlass hinauslaufen würden.
Auch die Finanzminister der Eurostaaten hatten sich zuletzt grundsätzlich zu Schuldenerleichterungen bereit gezeigt und wollen bei ihrem Treffen am 24. Mai darüber beraten. Auf Geldforderungen verzichten wollen sie aber ausdrücklich nicht. Vor allem Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt einen solchen Schuldenschnitt ab. Allerdings wünscht sich Schäuble auch ausdrücklich eine weitere Beteiligung des IWF an den Hilfsprogrammen.