Griechenland Athen zahlt 186 Millionen Euro fristgerecht an IWF

Alexis Tsipras, François Hollande (in Ägypten): Verhandlungen bald abschließen
Foto: AP/dpaDie Regierung in Athen hat rund 186 Millionen Euro fristgerecht an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückgezahlt. Die Zinszahlung sei am Donnerstag eingegangen, teilte der IWF in Washington mit.
Das vom Staatsbankrott bedrohte Land war im Juli beim Währungsfonds vorübergehend in Zahlungsverzug geraten, nachdem die Europartner ihr bisheriges Hilfsprogramm für Athen auslaufen ließen. Mitte Juli gewährten die EU-Staaten dann jedoch eine Brückenfinanzierung.
Der Währungsfonds will sich nur dann an weiteren Hilfszahlungen beteiligen, wenn Athen die vollständige Umsetzung der von den Kreditgebern geforderten Reformen akzeptiert und die Europäer der griechischen Regierung Schuldenerleichterungen gewähren. Einen klassischen Schuldenschnitt für Athen lehnt vor allem Deutschland ab und verweist zur Begründung darauf, dass die Streichung von Schulden innerhalb der Eurozone rechtlich nicht möglich sei. Im Gespräch ist aber eine Umschuldung mit der Streckung von Rückzahlungsfristen und Zinserleichterungen.
Tsipras und Hollande mahnen zur Eile
Die griechische Börse verzeichnete am Donnerstag erstmals seit ihrer Wiedereröffnung ein Plus. Auch die Kurse von zwei der größten Banken des Landes erholten sich deutlich. Seit Wochenbeginn hatten die Finanztitel mehr als 60 Prozent an Wert eingebüßt, der Leitindex verlor rund 19 Prozent. Die Berg- und Talfahrt an der Börse dürfte wohl noch eine Weile anhalten, prognostizierte ein Händler.
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras und der französische Präsident François Hollande mahnen bei den Verhandlungen über ein drittes Hilfspaket derweil zur Eile. Beide seien sich einig, dass die Gespräche bald nach dem 15. August abgeschlossen werden sollten, erklärte die Regierung in Athen.
Die Politiker hatten sich bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung des neuen Suezkanals in Ägypten getroffen. Hollande sagte vor Journalisten, Ziel sei, die Verhandlungen bis Ende August abzuschließen. "Wir wissen, dass das schwer ist." Es müsse sichergestellt werden, dass die Bedingungen erfüllt seien.
Die griechische Regierung verhandelt mit der Europäischen Zentralbank (EZB), dem Rettungsfonds ESM, dem Internationalen Währungsfonds und der EU-Kommission über ein drittes Rettungspaket im Volumen bis zu 86 Milliarden Euro.