Handelsdefizit Chinas Exporte brechen ein

Die Exportmaschine der Welt stottert: Gegenüber dem Vorjahresmonat brachen Chinas Ausfuhren deutlich ein, während die Einfuhren stiegen. Offizielle Stellen machen das chinesische Neujahrsfest für die Exportschwäche verantwortlich. Doch das allein kann den Einbruch nicht erklären.
Stoffverarbeitung in China: Ausfuhren sinken in einem Jahr um knapp ein Fünftel

Stoffverarbeitung in China: Ausfuhren sinken in einem Jahr um knapp ein Fünftel

Foto: STR/ AFP

Peking - China hat im Februar ein überraschende großes Außenhandelsdefizit verbucht: Die Exporte brachen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,1 Prozent auf umgerechnet 82,2 Milliarden Euro ein, wie die nationale Zollbehörde mitteilte. Das ist ein deutlich stärkerer Einbruch, als Ökonomen erwartet hatten.

Der Wert der Importe sei hingegen um 10,1 Prozent auf 98,8 Milliarden Euro gestiegen. Unter dem Strich steht damit ein Handelsdefizit von 16,6 Milliarden Euro. Für das aktuelle Defizit machte die Zollbehörde vor allem die eingeschränkte Produktivität während der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr verantwortlich.

Das Argument überzeugt aber wenig: Im Februar vor einem Jahr, als sogar ein Feiertag mehr in den Februar fiel, lag Chinas Handelsdefizit nur bei 10,66 Milliarden Euro. Ab März 2013 hatte die weltweit führende Handelsnation dann aber in jedem Monat mehr ex- als importiert.

Insgesamt hatte die chinesische Wirtschaft im vergangenen Jahr erstmals Güter im Wert von mehr als vier Billionen Dollar ein- und ausgeführt. Die Schere zwischen den deutlich höheren Exporten und vergleichsweise niedrigeren Importen öffnete sich dabei noch weiter als zuvor. Wichtigster Handelspartner des Landes war nach offiziellen Angaben die Europäische Union, gefolgt von den USA und asiatischen Ländern.

Analysten sagten zwar, man dürfe nicht zu viel in die Zahlen nur eines Monats hineininterpretieren. Allerdings ging der Export auch für die Monate Januar und Februar zusammengenommen um 1,6 Prozent zurück.

ade/AFP/Reuters
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren