Radikale Bargeldreform Indien erklärt große Banknoten für ungültig
Indiens Regierung zieht über Nacht alle großen Rupien-Scheine des Landes aus dem Verkehr. Reisende müssen mit Engpässen beim Bargeld rechnen.
Indischer Premier Narendra Modi
Foto: Saurabh Das/ AP/dpaTouristen in Indien müssen sich in den kommenden Tagen auf erhebliche Engpässe bei der Bargeldversorgung einstellen. Darauf weist das Auswärtige Amt hin. Die indische Regierung hatte zuvor mit sofortiger Wirkung alle 500- und 1000-Rupien-Banknoten für ungültig erklärt. "Reisende werden gebeten, dies bei ihren Planungen unbedingt zu beachten", rät das Amt in seinem Reisehinweis für Indien.
Die alten Scheine können noch bis Ende des Jahres auf ein indisches Bankkonto eingezahlt oder gegen neue Rupien-Scheine umgetauscht werden, die die indische Notenbank ab Donnerstag schrittweise ausgeben soll.
Die Abschaffung der hohen Rupiennoten soll dazu dienen, Schwarzgeld und Korruption zu bekämpfen. Studien zufolge macht die illegale Schattenwirtschaft rund ein Fünftel der indischen Wirtschaftsleistung aus. Demnach könnten sich in Indien zwischen 160 Milliarden und 1,6 Billionen Euro an Schwarzgeld in Umlauf befinden.
Touristen können nach Angaben der indischen Regierung bei der Ein- und Ausreise an internationalen Flughäfen bis zu 5000 Rupien wechseln. 500 Rupien sind rund 6,80 Euro, 1000 Rupien entsprechen etwa 13,60 Euro. Der höchste gültige Nennwerte von Banknoten ist nun vorübergehend 100 Rupien (1,35 Euro). Die Zahlung per Kreditkarte soll weiter uneingeschränkt möglich sein.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit
Anmelden