Internationaler Währungsfonds
China kauft Anleihen für 50 Milliarden Dollar
Peking macht es vor: Um das Kapital des Internationalen Währungsfonds aufzustocken, kauft China als erstes Land Anleihen der Organisation. Andere Staaten wollen nachziehen.
Washington/Brüssel - Geldsegen für den Internationalen Währungsfonds: China wird Anleihen des IWF im Wert von rund 50 Milliarden Dollar (etwa 35 Milliarden Euro) kaufen. Dies vereinbarten nach Angaben des IWF der Direktor der Organisation, Dominique Strauss-Kahn, und der stellvertretende Gouverneur der chinesischen Notenbank, Yi Gang, am Mittwoch in Washington.
Wie es in der Mitteilung des IWF weiter heißt, biete das Abkommen China ein sicheres Investitionsinstrument. Es erhöhe gleichzeitig die Möglichkeiten des IWF, für seine Mitgliedsstaaten die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise abzufedern.
Der IWF überwacht als UN-Sonderorganisation das internationale Währungssystem; gerät einer der 186 Mitgliedstaaten in Zahlungsschwierigkeiten, kann er beim IWF finanzielle Hilfe beantragen.
Europa stockt Mittel für den IWF auf
Der IWF hatte am 1. Juli der erstmaligen Ausgabe von Anleihen in seiner 60-jährigen Geschichte zugestimmt. Das neue Finanzierungsinstrument demonstriere die Entschlossenheit des Fonds, die Folgen der Wirtschaftskrise frontal anzugehen, betonte damals Strauss-Kahn. Zugleich seien die IWF-Anleihen eine sichere Investition für die Mitglieder des Fonds. Neben China haben auch Russland und Brasilien Interessen an den neuen IWF-Anleihen bekundet.
Die Anleihen werden in der Kunstwährung der Weltwährungsfonds, den sogenannten Sonderziehungsrechten, begeben. Diese beruhen auf einem Währungskorb aus US-Dollar, Euro, Yen und Pfund Sterling. Die Laufzeit der IWF-Bonds beträgt maximal fünf Jahre.
Auch Europa will mehr Geld für den IWF aufwenden: Der europäische Anteil an der angestrebten Mittelaufstockung wird von bisher 75 Milliarden Euro auf nunmehr 125 Milliarden Euro erhöht, wie der der deutsche Finanzstaatssekretär Jörg Asmussen in Brüssel nach Beratungen im EU-Finanzministerrat erklärte. "Das ist ein wichtiger Durchbruch", sagte er.