Gefahr für die Wirtschaft Internationaler Währungsfonds warnt vor "exzessiver Ungleichheit"

Der Internationale Währungsfonds kritisiert das zunehmende Wohlstandsgefälle im Westen. Es unterhöhle den sozialen Zusammenhalt, gefährde die Globalisierung und senke "letztlich das Wachstum".
Schriftzug am Hauptquartier des IWF

Schriftzug am Hauptquartier des IWF

Foto: YURI GRIPAS/ REUTERS

Der Internationale Währungsfonds (IWF) befürchtet, zunehmende wirtschaftliche Ungleichheit könnte in westlichen Industriestaaten den Rückhalt von Marktwirtschaft und Globalisierung schwächen.

Das geht aus einer von der Organisation veröffentlichten Studie hervor. "Tackling Inequality" ist das Papier überschrieben, übersetzt heißt das: "Ungleichheit angehen". Die Autoren der Analyse betonen zwar, dass "etwas Ungleichheit" notwendig sei für das Funktionieren einer Volkswirtschaft.

Zugleich warnen sie aber vor zu großen Einkommensunterschieden. "Exzessive Ungleichheit kann den sozialen Zusammenhalt aushöhlen, zu politischer Polarisierung führen und letztlich das Wachstum senken", schreiben die Verfasser.

Besonders im Fokus stehen dabei offenbar die westlichen Industriestaaten, allen voran die Vereinigten Staaten von Amerika. Weltweit sei die Ungleichheit zwischen Ländern zwar zurückgegangen, vor allem aufgrund der rasanten Entwicklung von Ländern wie China und Indien. Innerhalb westlicher Gesellschaften habe die Ungleichheit hingegen zugenommen.

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Der IWF: Struktur des Währungsfonds

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Die in zahlreichen Industriestaaten zunehmende Ungleichheit habe zu einer "Gegenreaktion gegen die Globalisierung" geführt. Als ein Gegenmittel empfiehlt der IWF besseren Zugang zu Bildung. Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass Sprösslinge aus Familien mit schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen es schwerer haben, Zugang zu Bildungsinstitutionen zu haben.

Mehr noch: Selbst wenn Studenten aus benachteiligten Familien es an Hochschulen schaffen, erzielen sie "substanziell schlechtere Lernerfolge als solche mit einem wohlhabenden Hintergrund", so der IWF.

Hier geht's zur IWF-Analyse "Tackling Inequality" 

beb

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