Abwärtskorrektur Währungsfonds senkt Prognose für Weltwirtschaft deutlich

Für den Export bestimmte VW-Autos im Hafen von Bremerhaven (Archiv)
Foto: PATRIK STOLLARZ/ AFPZum dritten Mal binnen wenigen Monaten hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Konjunkturprognosen für weite Teile der Welt teils drastisch nach unten korrigiert. Für das laufende Jahr sagt die Organisation nun nur noch einen Zuwachs der Weltwirtschaft von 3,3 Prozent im laufenden Jahr voraus. Das sind 0,2 Punkte weniger als in einer vorherigen IWF-Prognose vom Januar.
Zu den größten Belastungen für die Wirtschaftsentwicklung zählt der IWF die fortbestehenden Handelskonflikte und das Risiko eines ungeordneten Brexits. Auch die Verlangsamung des Wachstums in Deutschland nennt der IWF als gravierenden Faktor.
Für Deutschland sagt die Organisation eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um lediglich 0,8 Prozent im laufenden Jahr voraus. Damit senkte der IWF seine Prognose für Deutschland vom Januar deutlich um 0,5 Prozentpunkte. Noch im vergangenen Sommer sagten die Ökonomen der Bundesrepublik für 2019 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,1 Prozent voraus.
Nach dieser Schwächephase rechnet der IWF aber bald wieder mit einer Konjunkturerholung. 2020 werde die Weltwirtschaft um 3,6 Prozent zulegen und damit ähnlich stark wie 2018. Für die Zeit nach 2020 traut der IWF der Weltwirtschaft ein stabiles Niveau von rund 3,6 Prozent zu.

Schiffe im Hamburger Hafen (Archiv)
Foto: Axel Heimken/ dpaIm Handelsstreit verwies der IWF auch auf die jüngsten Entspannungssignale zwischen den USA und China - einer der Gründe, warum die Weltwirtschaft 2020 wieder an Dynamik gewinnen sollte. Trump hatte zuletzt gesagt, ein Handelsabkommen mit China sei innerhalb von etwa vier Wochen denkbar. Er wirft der Volksrepublik unfaire Handelspraktiken vor und hat Strafzölle verhängt, die die Regierung in Peking gekontert hat. Trump hat auch der EU wiederholt mit Sonderabgaben auf Autos gedroht, was vor allem Deutschland treffen würde. Zudem drohten die USA nun wegen des Vorwurfs illegaler Beihilfen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus mit Zöllen auf weitere EU-Produkte.