Krise Japanisches Handelsdefizit steigt auf Rekordwert

Die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt rutscht immer tiefer in die Krise: Japan verzeichnete im vergangenen Jahr ein Handelsdefizit von knapp 60 Milliarden Euro. Hintergrund waren steigende Treibstoffimporte und der Streit mit Handelspartner China.
Containerhafen in Tokio: Territorialstreit mit China belastet Export

Containerhafen in Tokio: Territorialstreit mit China belastet Export

Foto: Shizuo Kambayashi/ AP

Tokio - Das japanische Handelsbilanzdefizit ist 2012 auf den Rekordwert von 6,93 Billionen Yen (58,4 Milliarden Euro) gestiegen. Das war eine Steigerung von 170 Prozent gegenüber 2011, wie das Finanzministerium am Donnerstag mitteilte.

Die Exporte hatten zuletzt unter der Staatsschuldenkrise in Europa und dem Territorialstreit mit China gelitten. Außerdem musste das Land mehr Treibstoff importieren. Im Dezember ging das Defizit allerdings auf 641,5 Milliarden Yen zurück, nachdem es im November noch bei 954,8 Milliarden Yen gelegen hatte. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Finanzministeriums hervor.

Japan befindet sich zum vierten Mal seit der Jahrtausendwende in einer Rezession. Zudem leidet das Land unter einer hartnäckigen Deflation - also einer Spirale aus fallenden Preisen und sinkender Investitionsbereitschaft.

Die japanische Währung hat seit Mitte November rund zwölf Prozent an Wert eingebüßt. Zu dem Zeitpunkt hatten Anleger eine lockerere Geldpolitik der japanischen Notenbank eingepreist. Die Regierung in Tokio und die Bank of Japan streben mit dem auf zwei Prozent verdoppelten Inflationsziel sowie einem ab 2014 greifenden unbegrenzten Anleihenkaufprogramm eine Schwächung des Yen an. Damit soll der stark exportabhängigen Wirtschaft geholfen werden.

cte/dapd
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