Karrieren Transparency kritisiert erwarteten Wechsel Kochs zu Baukonzern

Die Bewerbung des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch beim Baukonzern Bilfinger Berger weckt den Argwohn von Anti-Korruptions-Kämpfern. Sie unterstellen Belohnung für Wohlverhalten, sollte Koch den Spitzenjob kriegen.
Ex-Ministerpräsident Koch am Steuer eines Baggers: Drei Jahre Abstinenz gefordert

Ex-Ministerpräsident Koch am Steuer eines Baggers: Drei Jahre Abstinenz gefordert

Foto: Boris Roessler/ dpa

Berlin - Die Antikorruptions-Organisation Transparency International kritisiert den erwarteten Wechsel des ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) an die Spitze des Baukonzerns Bilfinger Berger  . "Wir fordern, dass Spitzenpolitiker für mindestens drei Jahre nicht in Positionen der Wirtschaft arbeiten, die zuvor in ihrem Verantwortungsbereich lagen", sagte die Transparency-Vorsitzende Edda Müller der "Berliner Zeitung".

Bilfinger Berger sucht einen Nachfolger für Konzernchef Herbert Bodner (62), dessen Vertrag Mitte 2011 ausläuft. Der Konzern spricht deswegen mit Koch und anderen Bewerbern. In Kochs Regierungszeit hatte Bilfinger Berger einen 80-Millionen-Euro-Auftrag zum Bau der Nordwest-Landebahn des Frankfurter Flughafens erhalten. "Es ist bedenklich, dass Koch ausgerechnet in diesem Bereich seine berufliche Zukunft sucht", sagte Müller. "Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass dies eine Belohnung für früheres Wohlverhalten sein könnte."

Koch war Ende August nach elf Jahren als Ministerpräsident abgetreten, um in die Wirtschaft zu wechseln. Auch die Grünen kritisieren seinen möglichen Wechsel zu dem Baukonzern, der "von den Entscheidungen der Landesregierung in der Vergangenheit stark profitiert" habe.

mik/dpa-AFX
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