KMW und Nexter Gabriel segnet Panzerfusion ab

Der deutsche Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann darf mit dem französischen Unternehmen Nexter fusionieren. Wirtschaftsminister Gabriel genehmigte den Zusammenschluss. Er gefährde nicht die "strenge" deutsche Rüstungsexportkontrolle.
"Leopard"-Panzer: Waffenbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) fusioniert mit Nexter.

"Leopard"-Panzer: Waffenbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) fusioniert mit Nexter.

Foto: NIKOLAS GIAKOUMIDIS/ AP

Der deutsche Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) darf mit dem französischen Rüstungskonzern Nexter fusionieren. Das hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nun entschieden. "Das strenge deutsche System der Rüstungsexportkontrolle wird durch einen Zusammenschluss nicht berührt", teilte sein Ministerium am Freitag in Berlin mit.

Eine "vertiefte Prüfung" habe ergeben, dass die Fusion keine wesentlichen Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik gefährde, sagte ein Sprecher. Er bestätigte damit einen Bericht des Magazins "Focus". Auch das Bundeskartellamt hatte bereits zugestimmt. Frankreich hat die Privatisierung des bisher staatlichen Rüstungsbetriebs Nexter für die Fusion bereits per Gesetz ermöglicht.

KMW baut den weltweit gefragten Kampfpanzer "Leopard", sieht sich aber durch Kürzungen der Verteidigungsetats und Exportbeschränkungen unter Zugzwang. Nexters Panzer "Leclerc" dagegen ist außerhalb Frankreichs ein Ladenhüter. Auch Gabriel hatte kritisiert, dass 28 EU-Staaten jeweils eigene Waffensysteme haben und separat einkaufen. Berlin und Paris haben inzwischen Anforderungen an einen neuen Kampfpanzer abgestimmt, der ab 2030 den "Leopard 2" ablösen soll. Wo er gebaut wird, ist offen.

Durch den Zusammenschluss wollen KMW und Nexter Doppelarbeit bei Forschung und Entwicklung sparen, den Einkauf bündeln und die Vertriebskanäle gemeinsam nutzen. Zusammen beschäftigen sie gut 6000 Menschen und erwirtschaften über zwei Milliarden Euro Umsatz.

Wann die neue Holding mit Sitz in Amsterdam startet und wann der Aufsichtsrat vorgestellt wird, ist noch nicht bekannt. Als Aufsichtsratschef ist ein Europäer im Gespräch, der weder aus Deutschland noch aus Frankreich kommt.

sfm/dpa
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