Putins Angriffskrieg Deutsche spenden Rekordsumme für die Ukraine

Die Spendenbereitschaft der Bundesbürger für die Ukraine ist groß. 752 Millionen Euro kamen bis Ende April allein an Geldern zusammen – mehr als nach der Flutkatastrophe in Deutschland.
Ankommende ukrainische Flüchtlinge im Berliner Hauptbahnhof

Ankommende ukrainische Flüchtlinge im Berliner Hauptbahnhof

Foto: Michele Tantussi / Getty Images

Bis Ende April wurden in Deutschland bislang mindestens 752 Millionen Euro für Menschen in und aus der Ukraine gespendet. Damit weist die noch laufende Spendensammlung bereits heute das höchste Spendenvolumen für eine einzelne Katastrophe in der Geschichte der Bundesrepublik auf.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung des SPIEGEL auf der Grundlage einer Erhebung des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Der bisherige Spendenrekord lag bei 670 Millionen Euro für die Tsunami-Opfer in Südostasien 2004, gefolgt von 631 Millionen Euro für die Hilfe bei der Flutkatastrophe in Deutschland im vergangenen Jahr.

Im März hatte die Stiftung DZI, die die Verwendung der Spendengelder von sozialen und karitativen Organisationen überprüft, 67 Hilfswerke und Bündnisse zu ihren Spendeneingängen befragt. Zum Stichtag 25. März lag der Stand bei 631 Millionen Euro. Das DZI veröffentlichte dabei auch die Einzelergebnisse von neun Organisationen, die über zehn Millionen Euro erhalten hatten – und den mit Abstand größten Teil der Geldspenden: zusammen 518 Millionen Euro.

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Sachspenden nicht enthalten

Eine Abfrage des SPIEGEL bei diesen neun Organisationen ergab, dass allein deren Spendenzuflüsse binnen vier Wochen (Stand: Ende April 2022) um 121,5 Millionen Euro gestiegen sind. In der Gesamtsumme von diesen mindestens 752 Millionen sind nur die Geldspenden enthalten, der Wert von Sachspenden oder geleisteter ehrenamtlicher Tätigkeit ist nicht berücksichtigt. Die höchsten Einnahmen verbuchten bislang die Hilfsbündnisse »Aktion Deutschland hilft« (209,4 Millionen Euro) und »Aktionsbündnis Katastrophenbündnis« (137,4 Millionen Euro).

Am vergangenen Mittwoch teilte auch der Deutsche Spendenrat mit, dass die Spendenbereitschaft durch den Ukrainekrieg außergewöhnlich stark gestiegen ist. Im ersten Quartal 2022 spendeten Privatpersonen in Deutschland insgesamt 1,775 Milliarden Euro, so das Ergebnis einer regelmäßigen Erhebung im Auftrag des Spendenrats. Dies ist eine Steigerung von gut 54 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Allein im ersten vollständigen Kriegsmonat März in der Ukraine wurden 912 Millionen Euro gespendet, im März 2021 waren es 347 Millionen Euro.

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