Reis, Hühnchen, Zahnpasta Kuba rationiert Lebensmittel und Hygieneartikel

Die Versorgungskrise in Kuba verschärft sich. Nun hat die Regierung Dinge des alltäglichen Bedarfs rationiert.
Kunden, Verkäuferin in staatseigenem Laden in Kuba: Gekauft werden darf nur noch in begrenzter Menge - laut Regierung für eine "gerechte und vernünftige" Verteilung

Kunden, Verkäuferin in staatseigenem Laden in Kuba: Gekauft werden darf nur noch in begrenzter Menge - laut Regierung für eine "gerechte und vernünftige" Verteilung

Foto: Alexandre Meneghini/Reuters

In Kuba werden Dinge des Alltags zunehmend knapp. Angesichts der sich verschärfenden Versorgungskrise in Kuba will die sozialistische Regierung künftig Lebensmittel und Hygieneartikel rationieren. Unter anderem dürften Kubaner nun Hühnchen, Reis, Eier, Bohnen, Wurst, Seife, Waschmittel und Zahnpasta nur noch in festgelegten Mengen kaufen, sagte Handelsministerin Betsy Díaz am Freitag. Ziel sei eine "gerechte und vernünftige" Verteilung der knappen Produkte in der Bevölkerung.

Die Regierung in Havanna macht die jüngsten Verschärfungen des US-Embargos gegen Kuba für die Versorgungsengpässe verantwortlich. Wirtschaftsexperten sehen den Grund hingegen eher in der Schwäche der eigenen Produktion und der Abhängigkeit vom engen Verbündeten Venezuela.

Kuba ist auf Lebensmittelimporte angewiesen. Rund zwei Drittel des Bedarfs muss das Land einführen und gibt dafür mehr als zwei Milliarden Dollar im Jahr aus. Dafür benötigt Kuba Devisen, die es unter anderem durch ein Tauschgeschäft mit Venezuela beschafft. Die sozialistische Karibikinsel erhält von Venezuela Öl im Austausch für die Dienste entsandter Ärzte. Dieses Öl verkauft Kuba auf dem Weltmarkt und kommt so an Devisen.

Venezuela befindet sich aber selbst in einer schweren politischen und Wirtschaftskrise. Dadurch haben sich die Öllieferungen an Kuba auf 50.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag halbiert.

Beschränkungen für den Verkauf von Lebensmitteln und Hygieneartikeln in Kuba gelten für subventionierte Waren in staatlichen Geschäften. Dort können Grundnahrungsmittel stark verbilligt gekauft werden - allerdings in begrenzter Menge und gegen Vorlage einer Rationskarte. Durch den jüngsten Schritt ist dieses System nun auf weitere Waren ausgeweitet worden.

fdi/dpa

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