Juli-Zahlen Lage am Arbeitsmarkt entspannt sich

Kellnerin in Frankfurt am Main: Die Gastronomie benötigt wieder verstärkt Arbeitskräfte
Foto: Frank Rumpenhorst / dpaDie Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juli nach den weitgehenden Lockerungen der Coronamaßnahmen und entgegen saisonüblicher Muster weiter gesunken. Der Statistik der Bundesagentur für Arbeit zufolge waren im Juli bundesweit 2,59 Millionen Menschen ohne Job, 24.000 weniger als im Juni und 320.000 weniger als im Juli 2020. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Effekte ging die Arbeitslosenzahl sogar um 91.000 zurück.
Die Arbeitslosenquote sank auf 5,6 Prozent. Es ist nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit der erste Rückgang der Arbeitslosigkeit in einem Juli seit 2006. Erfasst wurden für die Statistik Daten, die bis zum 13. Juli eingegangen waren. Die sogenannte Unterbeschäftigung, die unter anderem Menschen in arbeitsmarktpolitischen Programmen berücksichtigt, verringerte sich um 294.000 auf 3.379.000 Personen.
»Die Lage am Arbeitsmarkt verbessert sich weiter. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind trotz Beginn der Sommerpause weiter kräftig gesunken«, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Detlef Scheele. »Das Wachstum der Beschäftigung hält an. Die Unternehmen suchen vermehrt nach neuem Personal.«
Allerdings gingen die Anzeigen für Kurzarbeit wieder leicht nach oben. Kurzarbeit wurde in der Hochphase der Coronapandemie als Mittel zur Überbrückung auf dem Arbeitsmarkt stark in Anspruch genommen, um Personal nicht entlassen zu müssen. Zwischen dem 1. und dem 25. Juli gingen bei der Bundesagentur Anzeigen für Kurzarbeit für 75.000 Personen ein. Einen Monat zuvor waren es noch 59.000. Dies kann auch damit zusammenhängen, dass Industriebetriebe derzeit wegen Lieferengpässen bei Rohmaterialien ihre Werke herunterfahren müssen.
Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme von Kurzarbeit stehen bis Mai 2021 zur Verfügung. Demnach hatten im Mai 2,23 Millionen Menschen Kurzarbeitergeld bezogen. Im April 2021 waren es noch 2,34 Millionen. Auf dem Höhepunkt des ersten Corona-Lockdowns musste die Bundesagentur im April 2020 für fast sechs Millionen Menschen Kurzarbeitergeld zahlen.