Importverbot für Lebensmittel Russland droht Ukraine mit Einfuhrstopp

Regierungschef Medwedew: Importverbot ausgeweitet
Foto: ALEXANDER ASTAFYEV/ AFPDer Sanktionsstreit zwischen Russland und dem Westen bleibt angespannt: Regierungschef Dmitrij Medwedew hat das Importverbot für Lebensmittel aus der EU und den USA auf vier weitere Länder ausgeweitet. Zugleich kündigte er an, ab 2016 keine Lebensmittel aus der Ukraine mehr ins Land zu lassen, sollte die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kiew und der EU in Kraft treten.
Russland versucht seit geraumer Zeit, eine geplante Freihandelszone zwischen der EU und der Ukraine auszubremsen. Ab dem 1. Januar 2016 sollen die wirtschaftlichen Bestimmungen des EU-Assoziierungsabkommens mit der Ukraine in Kraft treten.
Noch vor wenigen Tagen hatte Russland ein Einlenken im Lebensmittelstreit angedeutet. Zwar sei das Importverbot erst kürzlich verlängert worden, "doch wird es nicht ewig gelten", sagte Medwedew damals. Nun setzte er mit Liechtenstein, Albanien, Montenegro und Island vier weitere Länder auf die Liste.
Seit einem Jahr dürfen eine Reihe von Lebensmitteln aus der EU und den USA nicht mehr nach Russland importiert werden. Hintergrund ist der Ukrainekonflikt. Präsident Wladimir Putin hatte im Gegenzug zu den Sanktionen der EU, der USA und weiterer Verbündeter gegenüber Russland seinerseits ein Einfuhrverbot für westliche Lebensmittel verhängt.
In Folge des Einfuhrverbots stiegen zuletzt die Preise in Russland. Neben den Sanktionen des Westens macht Russland darüberhinaus der fallende Ölpreis zu schaffen. Im zweiten Quartal ist die Wirtschaft deshalb tiefer in die Rezession gerutscht.