Mega-Boom Singapurs Wirtschaft wächst um verblüffende 32 Prozent

Von einem solchen Wachstum können andere Länder nur träumen: Die Wirtschaft in Singapur hat im ersten Quartal um sagenhafte 32 Prozent zugelegt, in einzelnen Branchen beläuft sich das Plus gar auf 139 Prozent. Jetzt fürchtet die Regierung Inflation.
Skyline von Singapur: China kann beim Wachstum nicht mithalten

Skyline von Singapur: China kann beim Wachstum nicht mithalten

Foto: A2800 epa How Hwee Young/ dpa

Singapur - Die Welt blickt auf China, doch wirklich spektakulär ist die wirtschaftliche Entwicklung in Singapur: Das Bruttoinlandsprodukt in dem kleinen südostasiatischen Land legte im ersten Quartal 2010 im Vergleich zum Vorquartal um 32 Prozent zu. Gegenüber dem Vorjahresquartal beläuft sich das Plus auf 13,1 Prozent, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte.

Damit hat Singapur die Rezession des vergangenen Jahres mit einem Schlag hinter sich gelassen. 2009 war die Wirtschaft noch um zwei Prozent geschrumpft.

Die Regierung reagierte auf die guten Zahlen und hob ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr kräftig an: von bis zu 6,5 auf bis zu neun Prozent. Zum Vergleich: Die Volksrepublik China konnte im vergangenen Jahr ein Wachstum von 8,7 Prozent aufweisen.

Besonders drastisch ist der Wachstumsschub in Singapur in einzelnen Branchen. Am besten schnitt dabei das verarbeitende Gewerbe mit den starken Segmenten Halbleiter und Biomedizin ab: Der Sektor wuchs in den ersten drei Monaten um 139 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal. Selbst im Jahresvergleich beträgt das Plus noch 30 Prozent.

China gibt sich pessimistischer

Die Regierung fürchtet nun vor allem eins: Inflation. Der Grund ist ein Engpass auf dem Arbeitsmarkt. So ist die Arbeitslosenquote von fünf auf drei Prozent gefallen - Volkswirte sprechen bei einem derart niedrigen Wert von Vollbeschäftigung. Das heißt: Für die Unternehmen wird es immer schwieriger, Mitarbeiter zu finden. Entsprechend stark steigen die Löhne, was wiederum Folgen für die Verbraucherpreise hat.

Bisher ist die Regierung von rund zwei Prozent Inflation für 2010 ausgegangen. Nun erwartet sie bis zu 3,5 Prozent.

Deutlich pessimistischer als in Singapur ist die Lage in China: Erst kürzlich hatte Pekings Ministerpräsident Wen Jiabao vor einem Rückfall in die Krise gewarnt. Die Schuldenprobleme einiger Länder, hohe Arbeitslosigkeit sowie schwankende Rohstoffpreise und Wechselkurse könnten zu "einer zweiten Talsohle in der Rezession" führen, sagte Wen. "Es wird das schwierigste Jahr für Chinas Wirtschaft."

wal/dpa
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