Mercosur-Abkommen
Schulze fordert Zertifizierung für brasilianisches Fleisch
In Brasilien brennt der Regenwald, und Präsident Bolsonaro unternimmt fast nichts dagegen. Bundesumweltministerin Schulze will nach SPIEGEL-Informationen deshalb das Mercosur-Abkommen nachbessern.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze schlägt vor, die Nachhaltigkeitsregeln des Freihandelsabkommens Mercosur zwischen der Europäischen Union und lateinamerikanischen Staaten um ein Zertifizierungssystem für Fleisch zu ergänzen.
"Soja und Rindfleisch sollten nur dann importiert werden dürfen, wenn die Produktion nachweislich nicht dem Regenwald schadet", sagte die SPD-Politikerin dem SPIEGEL. "Es ist schwer zu ertragen, dass die EU Sojakraftfutter und Rindfleisch aus Gegenden importiert, wo Regenwald gerodet oder verbrannt wurde."
In Brasilien brennen seit Wochen große Flächen des Amazonas. Präsident Jair Bolsonaro geht dagegen bislang nur halbherzig vor.
Schulzes Vorschlag ist im Vergleich zu anderen Reaktionen noch moderat. Verschiedene EU-Staaten haben sich komplett gegen eine Ratifizierung des Mercosur-Vertrags ausgesprochen, um den Druck auf Bolsonaro zu erhöhen.