Folge des Mindestlohns Callcenter wandern westwärts

Aachen, Braunschweig, Dortmund: Neue Callcenter entstehen derzeit vor allem im Westen der Republik. Das liegt laut Branchenverband daran, dass nun auch in Ostdeutschland höhere Löhne gezahlt werden müssen.
Callcenter in Berlin (Archivbild): "In Ost-Standorte wird kaum noch investiert"

Callcenter in Berlin (Archivbild): "In Ost-Standorte wird kaum noch investiert"

Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/ picture-alliance/ dpa

Die Einführung des Mindestlohns führt offenbar dazu, dass Unternehmen ihre Callcenter wieder verstärkt in den alten Bundesländern ansiedeln. "In die Ost-Standorte wird kaum noch investiert", sagte der Präsident des Callcenter-Verbandes Deutschland, Manfred Stockmann.

Früher seien Standorte in den neuen Bundesländern wegen Investitionsanreizen und eines geringeren Lohnniveaus für Callcenter attraktiv gewesen. Nun setzten die Firmen verstärkt auf Standorte in der Nähe ihrer Unternehmenszentralen, so Stockmann. Derzeit entstünden neue Callcenter beispielsweise in Duisburg, Braunschweig, Dortmund und Aachen.

Insgesamt arbeiten nach Verbandsangaben rund 520.000 Menschen in einem der knapp 7000 Callcenter in Deutschland. Die Branche ist wegen geringer Bezahlung und ihrer Verkaufsstrategien umstritten. Bei einer Umfrage der Gewerkschaft Ver.di unter Callcenter-Mitarbeitern klagten 83 Prozent über "schlechte Arbeitsbedingungen".

dab/dpa
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