Spekulation über Italien-Rettung Monti kanzelt Österreichs Finanzministerin ab

Monti in Rom: Äußerungen von Österreichs Finanzministerin Fekter "unangemessen"
Foto: MAX ROSSI/ REUTERSWashington/Wien - Italiens Regierungschef Mario Monti zeigt sich verärgert. "Ich halte es für völlig unangemessen, dass sich eine Finanzministerin aus der EU zu der Lage in einem anderen Mitgliedsland äußert - und insbesondere so äußert, wie sie es getan hat", sagte Monti am Dienstag. Hintergrund sind Andeutungen von Österreichs Finanzministerin Maria Fekter, wonach Italien auf Hilfen der Euro-Partner angewiesen sein könnte. "Ich für mich halte mich jetzt lieber zurück, die Worte der Ministerin zu kommentieren", sagte Monti auf Nachfrage von Journalisten.
Österreichs Finanzministerin Fekter hatte am Montagabend gesagt, es könne sein, dass Italien ebenfalls Finanzhilfen brauchen könnte. Das Land müsse sich selbst aus seinem wirtschaftlichen Schuldenkrise befreien, sagte sie am Montagabend im österreichischen Fernsehen. Aber es könne natürlich sein, dass Italien angesichts der hohen Zinsen auf zusätzliche Hilfen angewiesen sei, sagte Fekter.
Sie hatte damit auf die Frage geantwortet, ob sie ausschließen könne, dass womöglich auch Italien unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen müsse. Am Dienstag hatte Fekter diese Äußerung allerdings relativiert und erklärt, sie habe keine Anzeichen dafür, dass Italien einen Antrag auf EU-Rettungshilfen stellen könnte. "Italien kann sich am Kapitalmarkt selbst refinanzieren, wenn auch zu sehr hohen Preisen", sagte sie.
Italiens Industrieminister Corrado Passera hatte bereits am Montag erklärt, sein Land habe bereits alles Notwendige getan, um sich aus eigener Kraft zu retten. Der Zeitung "Corriere della Sera" zufolge garantierte Monti bei einem Treffen mit der Schweizer Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf, Italien würde mit allen zur Verfügung stehenden Instrumenten zur Stabilität der Euro-Zone beitragen.