Nikolaus von Bomhard
Munich-Re-Chef kritisiert deutsche Flüchtlingspolitik
"Was jetzt passiert, trägt oft chaotische Züge": Im SPIEGEL-Interview fordert Munich-Re-Chef Bomhard eine bessere Flüchtlingspolitik. Dazu zählten ein Einwanderungsgesetz, moderne Verwaltung - und der Kampf gegen den Klimawandel.
Munich-Re-Chef Bomhard: "Bislang lediglich die Spitze des Eisbergs"
Foto: Nicolas Armer/ picture alliance / dpa
Der Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard übt scharfe Kritik am Umgang der Politik mit der Flüchtlingskrise. Deutschland sei auf den Migrantenstrom institutionell nicht vorbereitet. Es mangele unter anderem an Unterbringungskonzepten und einer modernen Antragsbearbeitung. "Was jetzt passiert, trägt oft chaotische Züge", sagt Bomhard, Vorstandschef der weltgrößten Rückversicherung, in einem Interview mit dem SPIEGEL.
Bomhard fordert die Politik auf, ein Einwanderungsgesetz zu schaffen. Deutschland brauche die Einwanderung, ansonsten drohe dem Land mittelfristig der Verlust an Wohlstand, so der Munich-Re-Chef: "Das muss man so klar sagen, das hat die Politik in der Vergangenheit versäumt." (Lesen Sie hier das ganze Gespräch im neuen SPIEGEL.)
Die Zahl der Flüchtlinge wird nach Erwartung des Managers noch steigen. "Wir sehen bislang lediglich die Spitze des Eisbergs", sagt Bomhard. In Zukunft würden immer mehr Menschen ihre Heimat auch wegen des Klimawandels verlassen, er werde zum "Haupttreiber künftiger Wanderbewegungen". Die Politik müsse "endlich die Ursachen der Migration angehen, und der Klimawandel gehört dazu", so Bomhard.