EZB-Politik Deutsche Banken zahlten 2,4 Milliarden Euro Strafzinsen

Die Niedrigzinspolitik der EZB macht der Bankenbranche immer schwerer zu schaffen. Allein die Negativzinsen für ihre Guthaben bei der Bundesbank kosteten 2018 rund 2,4 Milliarden Euro.
Banken in Frankfurt am Main: Vor allem kleinere Institute leiden

Banken in Frankfurt am Main: Vor allem kleinere Institute leiden

Foto: Frank Rumpenhorst / DPA

Deutsche Banken haben im vergangenen Jahr einem Zeitungsbericht zufolge rund 2,4 Milliarden Euro an Strafzinsen auf ihre bei der Bundesbank gehaltenen Einlagen bezahlt. Das gehe aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor, wie die "Rheinische Post" am Samstag berichtete. Demnach leisteten alle Banken im Euroraum zusammen Zahlungen von rund 7,5 Milliarden Euro, weil die Europäische Zentralbank ihnen negative Zinsen in Rechnung stellte.

Die Belastungen durch das Niedrigzinsumfeld sind dem Papier zufolge ziemlich ungleich verteilt. Niedrigzinsen hätten in erster Linie "die Ertragssituation der kleinen und mittelgroßen Kreditinstitute in Deutschland stark belastet", zitierte die Zeitung aus der Antwort.

"Die Nullzinspolitik der EZB schadet insbesondere Sparkassen und Volksbanken", warnte FDP-Politiker Frank Schäffler. "Je länger sie anhält, desto größer werden die Probleme." Die Banken im Euroraum müssen seit Jahren Strafzinsen zahlen, wenn sie ihr Geld bei der EZB einlagern, statt es zu verleihen.

mik/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten