China und Nordkorea Sanktionen zeigen Wirkung, Importe brechen ein

Die Uno-Sanktionen gegen Nordkorea haben offenbar Folgen: Nach Angaben des chinesischen Zolls importiert das Land so wenige Güter aus Nordkorea wie seit Jahren nicht mehr.
Lastwagen auf der "Freundschaftsbrücke" zwischen Nordkorea und China

Lastwagen auf der "Freundschaftsbrücke" zwischen Nordkorea und China

Foto: GREG BAKER/ AFP

China galt bislang als der wichtigste Verbündete Nordkoreas. Doch die jüngsten Uno-Sanktionen gegen das von Kim Jong Un regierte Land wirken sich offenkundig auf die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Staaten aus.

Chinas Handel mit Nordkorea sank im Oktober auf 334,9 Millionen Dollar, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den chinesischen Zoll. Dabei handele es sich um den niedrigsten Wert seit Februar.

Besonders stark betroffen seien chinesische Importe aus Nordkorea. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt führte demnach im Oktober Güter im Wert von 90,75 Millionen Dollar aus Nordkorea ein. Dabei soll es sich um den niedrigsten Wert seit Januar 2014 handeln. Im Oktober hatte China noch nordkoreanische Güter im Wert von 145,8 Millionen gekauft.

Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass Zahlen des chinesischen Zolls unabhängig kaum zu überprüfen sind.

Das Land setzt die gegen Nordkorea verhängten Sanktionen offenbar konsequent um. Das Handelsministerium in Peking teilte zuletzt mit, dass alle nordkoreanischen Unternehmen, auch Joint Ventures mit chinesischen Firmen, bis Januar geschlossen werden müssten.

Die jüngsten Uno-Sanktionen traten am 5. September in Kraft. Sie richten sich gegen den Verkauf von Kohle, Eisenerz, Blei und Meeresfrüchten durch Nordkorea. Die Daten des chinesischen Zolls sind die ersten, die einen vollständigen Monat seit dem Inkrafttreten dieser Sanktionen erfassen.

Video: Soldat flieht unter Beschuss aus Nordkorea

SPIEGEL ONLINE
asa/Reuters
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