
Luxusresort am Masik-Pass: Kim Jong Uns weißer Traum
Sanktionen gegen Nordkorea Schweiz stoppt Skilift-Lieferung an Kim Jong Un
Pjöngjang/Bern - 110 Pistenkilometer, Seilbahnen, Hotels und ein Helikopterlandeplatz: Kim Jong Un hat an alles gedacht. Nordkoreas Staatschef plant ein Luxusresort am Masik-Pass, in 768 Metern Höhe. Doch ausgerechnet die Skilifte fehlen noch im Wintersportgebiet der Extraklasse und werden jetzt so schnell auch nicht in Nordkorea eintreffen. Denn Kim Jong Un wollte die Seilbahnen in der Schweiz einkaufen, wo er selbst einst Skifahren gelernt haben soll. Die Regierung in Bern hat deren Lieferung nun abgesagt.
Das geplante Geschäft falle unter die Anfang Juli verschärften Sanktionen, sagte Marie Avet, Sprecherin des Schweizer Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). Wie die "Basler Zeitung " berichtet, hätten die Seilbahnen sieben Millionen Franken gekostet.
Angesichts der wirtschaftlichen Lage in dem abgeschotteten kommunistischen Land sei es unvorstellbar, sagte Avet, dass eine breite Öffentlichkeit die Anlagen nutzen könne. Dem Bundesrat in Bern erscheine es unangemessen, wenn sich Unternehmen der Schweiz an dem Vorhaben beteiligten, erklärte die Sprecherin weiter. Das Unternehmen Bartholet Maschinenbau (BMF) dürfe die Lieferung der Anlagen daher nicht ausführen.
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un hatte das Skigebiet Masik im Juni besucht und versprochen, es bis Ende des Jahres fertigzustellen. Das Resort gilt als Gegenprojekt zu den Olympischen Winterspielen in Südkorea, die dort 2018 in der Stadt Pyeongchang ausgetragen werden. Die südkoreanische Regierung hatte dem nordkoreanischen Ansinnen, die Spiele gemeinsam mit dem verfeindeten Nachbarn auszurichten, im Sommer 2011 eine Absage erteilt.
Kim Jong Un hat selbst eine persönliche Verbindung zur Schweiz. Der Staatschef ging in der Eidgenossenschaft nahe Bern unter falschem Namen zur Schule. Dort hat er Medienberichten zufolge auch gelernt, Ski zu fahren.