Trotz Versicherungspflicht Nur wenige Minijobber zahlen Rentenbeiträge

Der überwiegende Teil der Minijobber zahlt nicht in die gesetzliche Rentenkasse ein. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage hervor. Die Ökopartei bezeichnet die Reform der Ministerin von der Leyen als gescheitert.
Maler: Die meisten Minijobber lassen sich von Versicherungspflicht befreien

Maler: Die meisten Minijobber lassen sich von Versicherungspflicht befreien

Foto: Patrick Pleul/ picture alliance / dpa

Berlin - Die zu Jahresbeginn neu eingeführte Rentenversicherungspflicht für Minijobber greift eher selten. Von rund 2,6 Millionen geringfügig Beschäftigten, die seit Anfang des Jahres einen Minijob annahmen, führten Anfang August nur 621.000 Beiträge in die Rentenkasse ab. Das entspricht einem Anteil von 23,8 Prozent. Der Rest habe sich dagegen von der Versicherungspflicht befreien lassen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des rentenpolitischen Sprechers der Grünen-Bundestagsfraktion, Wolfgang Strengmann-Kuhn, hervor.

Anfang des Jahres wurde nicht nur die Verdienstobergrenze für die rund sieben Millionen Minijobber von 400 auf 450 Euro heraufgesetzt. Für Neu-Minijobber wurde auch eine Versicherungspflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung eingeführt, von der sich Betroffene auf Antrag aber befreien lassen können.

Für Strengmann-Kuhn zeigt die Entwicklung, dass die von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) durchgesetzte Versicherungspflicht für Minijobber "gescheitert ist". Die meisten Minijobber steuerten nach wie vor auf Altersarmut zu. Mehr als drei Viertel von ihnen, vor allem Frauen, seien nicht versichert. "Von der Leyen verspricht viel Gutes, aber sie liefert Altersarmut", kritisierte der Grünen-Abgeordnete.

cte/dpa
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