Aktionsplan
OECD-Staaten wollen Jugendliche in Jobs bringen
Die Jugendarbeitslosigkeit hat in vielen Ländern unerträgliche Ausmaße erreicht. Die OECD-Staaten setzen auf Bildungsreformen, um junge Menschen in Arbeit zu bringen - das Sitzenbleiben wollen die Experten abschaffen.
OECD-Generalsekretär Ángel Gurría: "Jeder Jugendliche soll eine zweite Chance bekommen
Foto: ERIC PIERMONT/ AFP
Paris - Die Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) - weitgehend wohlhabende, westliche Staaten - wollen ihren Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit verstärken. Dazu sei auf dem Ministertreffen der OECD-Staaten in Paris ein Aktionsplan beschlossen worden, teilte die Organisation am Donnerstag mit.
Kurzfristig soll demnach dafür gesorgt werden, dass die Jugendlichen ausreichende Unterstützung erhalten. Längerfristig sollen die Bildungs- und Ausbildungssysteme reformiert werden, um jungen Menschen bessere Chancen auf einen Job zu verschaffen.
Betroffene müssen sich weiterbilden
Laut dem Aktionsplan soll die Quote der Schulabbrecher gesenkt werden. Derzeit verlasse jeder fünfte Jugendliche die Schule ohne eine für den Arbeitsmarkt nötige Ausbildung, hieß es in der OECD-Mitteilung. Sitzenbleiben solle abgeschafft werden und möglichst jeder Jugendliche solle "eine zweite Chance" bekommen. Verbessert werden müsse auch die berufliche Bildung. Von den Betroffenen selbst fordern die OECD-Staaten zugleich, sich intensiv um die Jobsuche zu kümmern und sich, wenn nötig, weiterzubilden.
OECD-Generalsekretär Ángel Gurría ermahnte die Politik zur Eile. "Wenn wir verhindern wollen, dass die Krise die Zukunftsaussichten unserer Jugend weiter schädigt, müssen wir jetzt handeln", erklärte er. Laut OECD liegt die Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen in neun Mitgliedstaaten über 25 Prozent. Unter anderem in Spanien, Griechenland und Italien sei mehr als jeder vierte Jugendliche ohne Job.
Die Zahl derjenigen, die länger als ein Jahr keinen Arbeitsplatz finden, ist den Angaben zufolge "dramatisch" gestiegen. 22 Millionen junge Leute in den OECD-Ländern haben zudem weder eine Arbeit noch einen Ausbildungsplatz. Beim nächsten Ministertreffen im kommenden Jahr will die OECD überprüfen, wie die Umsetzung des Aktionsplans läuft.