Öffentlicher Dienst Arbeitgeber bieten 3,3 Prozent mehr Lohn

In den Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes gibt es ein erstes Angebot der Arbeitgeber. Sie bieten den zwei Millionen Beschäftigten insgesamt 3,3 Prozent mehr Geld, verteilt auf zwei Jahre. Die Gewerkschaften fordern allerdings deutlich mehr und lehnen das Angebot ab.
Demonstration der Gewerkschaft Ver.di: Warnstreiks sind nicht abgewendet

Demonstration der Gewerkschaft Ver.di: Warnstreiks sind nicht abgewendet

Foto: dapd

Potsdam - Geschlossene Kindertagesstätten, ausgefallene Busse, eingeschränkte Klinikleistungen - viele Bürger haben die Warnstreiks im öffentlichen Dienst in der vergangenen Woche zu spüren bekommen. Jetzt haben die Arbeitgeber erstmals ein Angebot vorgelegt: Von Mai dieses Jahres an soll es 2,1 Prozent mehr Geld geben, ab März 2013 noch einmal 1,2 Prozent.

Zusätzlich sollen alle Beschäftigten eine Einmalzahlung von 200 Euro als "soziale Komponente" erhalten, für Auszubildende sind 40 Euro vorgesehen. Das teilten Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und der Präsident der kommunalen Arbeitgeber, Thomas Böhle, am Montag in Potsdam mit.

Die Gewerkschaften lehnten das Angebot nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa umgehend ab.

Kurz zuvor hatte Böhle sich noch hoffnungsvoll gezeigt: "Wir würden uns freuen, wenn es mit dieser Vorlage gelingen sollte, bis spätestens zur dritten Runde zu einem Abschluss zu kommen und eine Schlichtung zu vermeiden", sagte Böhle nachdem die Arbeitgeber ihr Angebot vorgelegt hatten. Die zweite Verhandlungsrunde soll Dienstag fortgesetzt werden. Eine dritte Runde ist für den 18. und 19. März angesetzt.

Die Tarifpartner verhandeln die Gehälter von rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und vor allem der Kommunen - zum Beispiel Busfahrer, Müllmänner, Krankenschwestern oder Erzieher. In der Zahl sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi auch mehr als 300.000 Beamte des Bundes enthalten, einschließlich Soldaten und Richter, auf die das Tarifergebnis - wie in den Vorjahren - übertragen werden soll. Die Angestellten im öffentlichen Dienst der Länder dagegen haben einen eigenen Tarifvertrag, der Ende 2012 ausläuft. Sie sind jetzt nicht betroffen.

In der vergangenen Woche hatten sich nach Gewerkschaftsangaben bundesweit 130.000 Beschäftigte an den Warnstreiks im öffentlichen Dienst beteiligt. Die Gewerkschaften fordern 6,5 Prozent mehr Gehalt.

Ver.di und auch die Tarifunion des Beamtenbundes (dbb) haben mit einer Ausweitung der Warnstreiks gedroht, sollte es in den Tarifverhandlungen keine substantiellen Fortschritte geben.

stk/nck/dpa
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