Umfrage zur Industriepolitik Nur 1,3 Prozent der Unternehmen finden Altmaiers Pläne gut

Mit seinen Vorschlägen für eine neue Industriepolitik wollte Wirtschaftsminister Peter Altmaier im ökonomischen Wettlauf mit China und den USA punkten. Doch kaum ein Unternehmen kann sich mit seinen Plänen anfreunden.
Wirtschaftsminister Altmaier: Unterstützung von 0,8 Prozent der Großbetriebe

Wirtschaftsminister Altmaier: Unterstützung von 0,8 Prozent der Großbetriebe

Foto: HAYOUNG JEON/EPA-EFE/REX

Deutschlands Firmen halten wenig von den industriepolitischen Vorstößen von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Das zeigt eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen. Danach unterstützen nur 1,3 Prozent der Betriebe Altmaiers Forderung, große nationale Champions zu schaffen, damit Deutschland im internationalen Technologiewettlauf mithalten kann.

Der CDU-Politiker hatte seinen Vorschlag vorgelegt, nachdem die Brüsseler EU-Kommission die Fusion der Zugsparten von Siemens mit der französischen Alstom-Gruppe untersagt hatte. Damit wollten die Unternehmen an Wettbewerbskraft gewinnen, um gegen den weltgrößten Bahnkonzern aus China mithalten zu können. Mit ihrem Veto brachte die Brüsseler EU-Kommission jedoch Altmaier gegen sich auf. Der Berliner Wirtschaftsminister empfahl, strategisch wichtige Großbetriebe finanziell zu fördern; zugleich sollten für solche Firmen die Wettbewerbsregeln gelockert werden.

Bei den deutschen Unternehmen aber kommt der Plan nicht gut an, wie die Ifo-Umfrage beweist. Gut 43 Prozent der Befragten halten es danach für sinnvoller, kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen als nationale Champions zu schaffen. Rund 18 Prozent plädieren für die Förderung ganzer Branchen oder Technologien. Sogar bei Großbetrieben fallen Altmaiers Pläne durch. Lediglich 0,8 Prozent der Firmen mit mehr als 1000 Beschäftigten stimmen laut Ifo-Umfrage Altmaiers Champion-Ideen zu. Knapp 54 Prozent dagegen sind für Branchen- oder Mittelstands-Förderung.

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