Konjunkturhilfen Politiker und Konzerne fordern grünen Umbau der Wirtschaft

180 Politiker, Konzernchefs und Experten mahnen, den Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Coronakrise weise zu nutzen. Die geplanten Konjunkturhilfen sollten ein nachhaltigeres Wohlstandsmodell stärken.
Windkraftanlage in der Nähe von Kiel

Windkraftanlage in der Nähe von Kiel

Foto: Angelika Warmuth/ dpa

Politiker, Unternehmenschefs, Gewerkschaften, Verbände und Experten aus ganz Europa haben einen Aufruf veröffentlicht, bei Maßnahmen zum Anschieben der Wirtschaft verstärkt Wert auf Nachhaltigkeit zu legen. Investitionen auf allen Ebenen müssten Klimaschutz und den Erhalt der Ökosysteme betonen.

"Der Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft, der Schutz der Artenvielfalt und die Umgestaltung der Agrar- und Lebensmittelindustrie bieten die Möglichkeit zum schnellen Aufbau von Jobs und Wachstum - und können dazu beitragen, Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen", heißt es in dem wirtschaftspolitischen Appell.

Gestartet hatte die Initiative der Vorsitzende des Umweltausschusses im Europäischen Parlament, Pascal Canfin. Unterzeichnet ist sie unter anderem von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sowie Ministern aus zehn weiteren EU-Ländern, darunter aus Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Portugal und Schweden.

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Dazu kommen 79 EU-Abgeordnete und Chefs oder ranghohe Manager unter anderem des deutschen Energieversorgers E.on und des Kunststoffherstellers Covestro sowie L’Oréal, Ikea, Danone, Coca-Cola, H&M, Volvo, Microsoft oder Renault.

Schulze sagte, man habe die Chance, ein neues Wohlstandsmodell zu entwickeln. "Dieses neue Modell muss sich an den Klimazielen orientieren, einer klimaneutralen Wirtschaft in ganz Europa den nötigen Rückenwind geben und uns helfen, auch künftige Herausforderungen gemeinsam zu meistern."

Bereits vergangene Woche hatten 13 europäische Umweltminister gefordert , im Zuge der Coronakrise nicht die Gefahren des Klimawandels und des Artensterbens zu vergessen, und den europäischen "Green Deal" als Rahmen fürs Wiederankurbeln der Wirtschaft zu nutzen. Auch diesen Aufruf hatte Schulze unterzeichnet.

ssu/dpa/Reuters
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