Trotz Mini-Zinsen Deutschlands Bürger werden immer reicher

Reich, reicher, Deutschland: Das Privatvermögen der Bundesbürger ist bis Ende März auf mehr als 5,2 Billionen Euro gestiegen. Und das, obwohl die meisten Anleger vor allem in risikoarme Anlagen mit Mini-Zinsen investieren.
Gucci-Geschäft in Frankfurt: 5,2 Billionen Euro Privatvermögen

Gucci-Geschäft in Frankfurt: 5,2 Billionen Euro Privatvermögen

Foto: Frank Rumpenhorst/ picture-alliance/ dpa

Frankfurt am Main - Die Bundesbürger werden trotz Mini-Zinsen immer reicher. Im ersten Quartal 2014 wuchs das Vermögen der privaten Haushalte im Vergleich zum Vorquartal um 54 Milliarden Euro auf den neuen Rekord von 5,207 Billionen Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag mitteilte.

Bei der Ermittlung der Privatvermögen berücksichtigt die Bundesbank unter anderem Bargeld, Wertpapiere, Bankeinlagen und Ansprüche gegenüber Versicherungen. Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten.

Erkennbar sei ein Trend zu risikoärmeren Anlagen, teilte die Behörde mit. Und das, obwohl diese wegen der Niedrigzinspolitik der Notenbanken kaum noch Zinsen bringen. Investments in riskantere Anlageformen seien dagegen gering. Die Zahlen im Detail:

  • Mit knapp fünf Milliarden Euro stammte nur ein geringer Teil des Anstiegs des Geldvermögens aus Kursgewinnen von Aktien und Investmentzertifikaten.
  • Rund 49 Milliarden Euro der Zuwächse entfielen auf Transaktionen, dazu zählen beispielsweise der An-und Verkauf von Wertpapieren oder die Anlage in Sparprodukten.
  • Rund zehn Milliarden Euro flossen in sichere Bankeinlagen. Vor allem täglich abrufbares Geld auf dem Girokonto sei gefragt.
  • Aus Termin- und Spareinlagen einschließlich Sparbriefen zogen die Privathaushalte dagegen Geld ab.
  • Die Ansprüche gegenüber Versicherungen stiegen im ersten Quartal um gut 25 Milliarden Euro.
  • Dazu wurden Aktien im Wert von knapp drei Milliarden Euro gekauft.
  • In Investmentzertifikate steckten die Privathaushalte ebenfalls knapp drei Milliarden Euro.
  • Festverzinsliche Wertpapiere einschließlich Geldmarktpapiere wurden im Volumen von knapp drei Milliarden Euro abgestoßen.

Angesichts der Niedrigzinsen hielten sich die Verbraucher mit der Kreditaufnahme weniger stark zurück als sonst zu Jahresbeginn üblich. Die Privathaushalte nahmen Kredite im Umfang von knapp einer Milliarde Euro auf. Es handelte sich den Angaben zufolge vor allem um Wohnungsbau- und Konsumentenkredite.

ssu/dpa
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