Jetzt ist auch die Düsseldorfer Hypothekenbank raus: Fünf Jahre nach Einrichtung des Bankenrettungsschirms Soffin nimmt kein Institut mehr eine Liquiditätsgarantie in Anspruch. Insgesamt nahm der Fonds bislang gut zwei Milliarden Euro ein.
Eine Folge der Lehman-Pleite: Soffin-Sitz in Frankfurt
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Frankfurt/Main - Mit Gebühren für Garantien angeschlagener Banken hat der Finanzmarktstabilisierungsfonds Soffin einen Milliardengewinn gemacht. Seit seiner Gründung im Zuge der Finanzkrise 2008 habe der Soffin insgesamt 2,15 Milliarden Euro eingenommen, teilte die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) am Freitag mit. Eine Endabrechnung wird aber erst in einigen Jahren möglich sein, wenn alle Geschäfte abgeschlossen sind.
Insgesamt hatte der Soffin neun Finanzinstituten Garantien mit einem Spitzenvolumen von 168 Milliarden Euro gewährt, musste aber keine der Garantien einlösen. Die Düsseldorfer Hypothekenbank zahlte am Freitag als letztes der neun Geldhäuser den Rest einer Liquiditätsgarantie im Volumen von 1,1 Milliarden Euro zurück.
Allerdings stützen die deutschen Steuerzahler mehrere Banken noch mit Eigenkapitalhilfen von insgesamt rund 17,1 Milliarden Euro. Diese verteilen sich auf die Hypo Real Estate
(9,8 Milliarden Euro), Commerzbank
(5,1 Milliarden Euro), die WestLB-Nachfolgerin Portigon (2,0 Milliarden Euro) und den Wiesbadener Immobilienfinanzierer Aareal Bank
(300 Millionen Euro).
Der Bund hatte den Fonds, der mit Steuergeld für potentielle Risiken haftet, nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers
eingerichtet und ursprünglich mit 480 Milliarden Euro ausgestattet. Gewinn mit der Bankenrettung machte Deutschland erstmals im Jahr 2012. Ein Jahr zuvor hatte die Griechenland-Umschuldung noch ein Loch von 13 Milliarden Euro gerissen.
FMSA-Chef Christopher Pleister sagte am Freitag, die Liquiditätsgarantie habe sich als besonders wirksames Mittel zur Stabilisierung des Finanzmarkts erwiesen. Das Ergebnis für den Steuerzahler sei "uneingeschränkt positiv".