Handelskrieg mit EU Russland steigert Rindfleisch-Einfuhren aus Brasilien

Brasiliens Lebensmittelindustrie freut sich: Die Rindfleischexporte nach Russland sind im Juli um fast 80 Prozent gestiegen. Als Reaktion auf die westlichen Sanktionen will der Kreml Lebensmittel aus der EU und Kanada boykottieren.
Kuh in Brasilien: Exportschub durch russisches Embargo gegen EU

Kuh in Brasilien: Exportschub durch russisches Embargo gegen EU

Foto: MICHAEL KOOREN/ REUTERS

São Paulo - Russland setzt verstärkt auf neue Lieferanten für Lebensmittel. Die Rindfleischimporte aus Brasilien sind im Juli um rund 79 Prozent gestiegen, teilte der Verband der brasilianischen Fleischexporteure mit.

Insgesamt seien im vergangenen Monat 41.000 Tonnen nach Russland geliefert worden, hieß es. Im Juli 2013 seien es nur 23.000 Tonnen gewesen. Zeitungsberichten zufolge hatten die Exporte ein Volumen von 181 Millionen Dollar, im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das eine Steigerung von 113 Prozent.

Brasilien hofft durch den Handelskrieg zwischen Russland und dem Westen auf gute Geschäfte. Als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen der EU und der USA hatte Russland ein Importverbot für allerlei Lebensmittel aus der EU, Kanada und Australien verhängt. Der Boykott ist für dem Kreml heikel, da er die eigene Bevölkerung trifft. Entsprechend versucht die Regierung in Moskau, die Folgen ihres Embargos abzumildern. Neben der Suche nach neuen Lieferanten versucht sie auch die Lebensmittelpreise zu deckeln.

Auch die brasilianische Geflügelwirtschaft rechnet mit einer deutlichen Belebung des Russland-Geschäftes. Brasilien ist sowohl bei Rindfleisch als auch bei Geflügelfleisch weltgrößter Exporteur.

ssu/dpa
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