Razzia in Schleswig-Holstein Steuerfahnder durchsuchen Dutzende Asia-Restaurants

Die Beschuldigten sollen die Software von Kassen manipuliert haben: In Norddeutschland haben Ermittler mehr als 30 Restaurants wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung durchkämmt.
Foto: Maja Hitij/DPA

130 Polizeibeamte, 130 Steuerfahnder und 15 Staatsanwälte waren im Einsatz: Dutzende Asia-Restaurants in zwölf Orten in Schleswig-Holstein sind wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen durchsucht worden.

Bei den Razzien am Donnerstagabend und am Freitagmorgen seien 33 Objekte im gesamten Bundesland durchsucht worden, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Axel Bieler. Die Beschuldigten, überwiegend Chinesen und Vietnamesen, sollen die Software von Kassen manipuliert haben. Ihnen wird vorgeworfen, geringere als tatsächlich kassierte Einnahmen verbucht zu haben, um so die Steuerlast zu senken.

Im Frühjahr hatte der SPIEGEL aufgedeckt, dass manipulierte Kassen in rund tausend Restaurants bundesweit eingesetzt wurden. Steuerfahnder gehen davon aus, dass sich der durch die Einstellung an sogenannten Multiway-Kassen angerichtete Steuerschaden bundesweit auf mindestens eine halbe Milliarde Euro beläuft (lesen Sie hier die ganze Geschichte - So prellen Wirte den Staat um Hunderte Millionen ).

Im Fall der aktuellen Durchsuchungen in Schleswig-Holstein steht die Höhe des Steuerschadens laut Staatsanwaltschaft bisher nicht fest. Festnahmen habe es nicht gegeben. Durchsuchungen gab es der Anklagebehörde zufolge in Ahrensburg, Norderstedt, Halstenbek, Bad Oldesloe, Neumünster, Lübeck, Kiel, Schwentinental, Rendsburg, Husum, Wyk auf Föhr und Flensburg.

apr/dpa
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