Steigende Sozialabgaben Arbeitgeber sehen Tausende Jobs in Gefahr

Arbeiter auf einem Baugerüst
Foto: Patrick Pleul/ picture alliance / dpaDie Arbeitgeber raten von steigenden Sozialabgaben ab: Jeder zusätzliche Prozentpunkt mehr koste bis 2040 etwa 90.000 Jobs, teilte die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) unter Berufung auf eine von ihr beauftragte Prognos-Studie mit.
Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, forderte, dass der Gesamtbeitragssatz für die vier zentralen Sozialversicherungen 40 Prozent des Bruttoarbeitslohn nicht übersteigen dürfe. An Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung fließen derzeit rund 40 Prozent eines Bruttolohns. Davon tragen Arbeitgeber mit gut 19,4 Prozentpunkten etwas weniger als die Hälfte.
Die Wissenschaftler der Prognos-Studie begründen den Jobrückgang damit, dass sich durch steigende Sozialbeiträge die Arbeitskraft verteuert. Ohne politischen Eingriff könnten die Sozialabgaben laut Prognos bis 2030 um fast fünf Prozentpunkte auf 48,8 Prozent eines Bruttolohns steigen.
Außerdem unterstrichen die Arbeitgeber mit der Studie ihre Forderung, in der Gesetzlichen Krankenversicherung an der Deckelung des Arbeitgeberbeitrages bei 7,3 Prozent festzuhalten. Eine Rückkehr zur sogenannten Parität, wonach der Krankenkassenbeitrag von Arbeitnehmer und Arbeitgeber jeweils zur Hälfte getragen wird, könnte laut Prognos bis 2030 etwa 50.000 Arbeitsplätze kosten.
Die SPD will nach der Bundestagswahl zur Parität zurückkehren. Der Zusatzbeitrag, den Arbeitnehmer allein zahlen, war 2005 von der damaligen rot-grünen Bundesregierung eingeführt worden.
In Deutschland sind die Sozialbeiträge nach einer mehrjährigen Phase des Rückgangs in den vergangenen Jahren nur leicht gestiegen. Sie hatten Höchstmarken von 42,1 Prozent im Jahr 1997 und von 42,0 Prozent im Jahr 2003 markiert.