Euro-Krise
Spanien rutscht noch tiefer in die Rezession
Im Krisenland Spanien hat sich die Rezession überraschend verschärft. Im vierten Quartal 2012 schrumpfte die Wirtschaft um 0,7 Prozent - ein Grund sind die harten Sparmaßnahmen. Die Regierung kündigt jetzt ein Konjunkturpaket an.
Finanzdistrikt "Cuatro Torres" in Madrid: Mit Konjunkturpaket gegen die Rezession
Foto: SERGIO PEREZ/ REUTERS
Madrid - Schlechte Nachrichten aus Südeuropa: Im Euro-Krisenland Spanien hat sich die Rezession Ende 2012 überraschend deutlich verschärft: Im vierten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft, teilte die nationale Statistikbehörde mit. Dies ist der mit Abstand stärkste Rückgang der spanischen Wirtschaftsleistung seit Beginn der Rezession Mitte 2011. Seitdem ist die spanische Wirtschaft sechs Quartale in Folge geschrumpft. Im Jahresvergleich sank das Bruttoinlandsprodukt um 1,8 Prozent, wie die spanische Statistikbehörde am Mittwoch weiter mitteilte.
In der vergangenen Woche hatte die spanische Notenbank vor einer Verschärfung der Krise gewarnt - aber nur einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent erwartet. Als Hauptgründe für die schrumpfende Wirtschaft gelten die staatlichen Sparmaßnahmen und die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in dem Land.
Die Regierung in Madrid geht nach eigenem Bekunden davon aus, dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone noch in diesem Jahr wieder wächst. Experten halten diese Prognose für zu optimistisch. Spanien kämpft noch immer mit den Auswirkungen einer Immobilienblase, die in der Finanzkrise platzte. Die Arbeitslosigkeit liegt inzwischen bei 26 Prozent. Die Regierung versucht, das Haushaltsdefizit mit Sparprogrammen zu senken. Das Problem ist dabei, dass der harte Sparkurs die Konjunktur weiter belastet.
Die Regierung in Madrid kündigt nun ein neues Konjunkturpaket an. In Kürze werde es ein neues Bündel von Maßnahmen geben, mit dem die Wirtschaft angekurbelt werden soll, sagte der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy am Mittwoch im Parlament. Dazu gehörten auch Hilfen für Unternehmer, fügte der Ministerpräsident hinzu.