Plus von zehntausend Staat baut mehr Sozialwohnungen

Sozialwohnungen in Frankfurt am Main
Foto: Susann Prautsch/ picture alliance / Susann PrautsDie Zahl neuer Sozialwohnungen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Bundesweit wurden insgesamt 24.550 solcher Wohnungen errichtet - rund 10.000 mehr als im Jahr zuvor. Das berichtet die "Rheinische Post" aus einem Bericht des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bau- und Wohnungswesen von Bund und Ländern. Nordrhein-Westfalen war demnach mit 9301 neu gebauten Sozialwohnungen mit Abstand Spitzenreiter im Ländervergleich. Auf Platz zwei und drei folgten Bayern und Berlin.
Dem Bericht zufolge setzten Bund und Länder 2016 für die soziale Wohnraumförderung 3,4 Milliarden Euro ein - über eine Milliarde mehr als im Vorjahr. Insgesamt erhielten damit 61.832 Wohnungen eine Förderung, ein Plus von 20 Prozent. Neben dem Neubau wurden unter anderem auch Modernisierungen finanziert.
Insgesamt ist die Zahl der Sozialwohnungen in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Viele Kommunen privatisierten ihre Immobilien, Investoren scheuen zudem die niedrigeren Renditen von Sozialwohnungen. Zuletzt hatte der Bund seine Mittel jedoch deutlich erhöht - auch um auf die gestiegene Wohnungsnot infolge der Flüchtlingskrise zu reagieren.
Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) sagte der "Rheinischen Post": "Durch die Erhöhung der Bundesmittel haben wir eine Trendwende beim sozialen Wohnungsbau geschafft." Einige Länder seien schnell aufgewacht und hätten umgesteuert, andere müssten noch mehr tun.
Sozialwohnungen werden in Deutschland in der Regel von kommunalen Wohnungsunternehmen, Genossenschaften oder privaten Investoren gebaut. Diese bekommen gute Darlehensbedingungen oder einen Zuschuss. Dafür sind die Wohnungen dann mietpreisgebunden, also relativ günstig. Sie dürfen nur an einen bestimmten Personenkreis vermietet werden, etwa Geringverdiener.