Nach Steuerprozess Herkunft von Hoeneß-Geldern soll "restlos aufgeklärt" sein

Uli Hoeneß: Staatsanwalt sieht keine finanzielle Verstrickung mit FC Bayern
Foto: POOL/ REUTERSMünchen - Das Konto des verurteilten Steuersünders Uli Hoeneß bei der Bank Vontobel in der Schweiz hat nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft keine Verbindung zu Bayern München. "Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass es sich um ein FC-Bayern-Konto handelt", zitierte die SZ Ken Heidenreich, Sprecher der Staatsanwaltschaft München II.
Die Staatsanwaltschaft habe auf Hoeneß' Konto vergleichsweise kleine Barabhebungen festgestellt. Diese summierten sich über die Jahre auf 1,5 Millionen Euro, "aber wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass dieses Geld für strafbare Handlungen verwendet wurde", sagte Heidenreich. Offenbar sei es ein reines Spekulationskonto von Hoeneß gewesen.
Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft auch "einen vollständigen Überblick über die Vermögensentwicklung auf diesem Konto. Auch die Herkunft der Mittel ist restlos aufgeklärt. Wir haben lückenlos recherchiert, woher das Geld kam", sagte Heidenreich.
Laut Staatsanwaltschaft hat Hoeneß etwas mehr als 30 Millionen Euro auf das Konto eingezahlt und mit diesem Geld über Jahre spekuliert. Rund 10 Millionen Euro stammten demnach aus seinem persönlichen Besitz. Die anderen 20 Millionen hätte ihm 2001 der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus zur Verfügung gestellt, teils in bar, teils als Bürgschaft. Darauf, dass jemals höhere Beträge als 150 Millionen Euro auf dem Konto gelegen hätten, hat die Staatsanwaltschaft keine Hinweise.
Hoeneß war wegen Steuerhinterziehung in Höhe von insgesamt 28,5 Millionen Euro vom Münchner Landgericht zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden und hatte daraufhin seine Ämter als Präsident des FC Bayern e.V. und Aufsichtsratschef der FC Bayern AG niedergelegt.