Uno-Untersuchung Deutsche zahlen ganz gern Steuern

Symbolbild
Foto: Tobias Hase/ dpaDie Deutschen sind offenbar eher bereit als Bürger anderer Nationen, für öffentliche Belange Steuern und andere Beiträge zu zahlen. Das zeigen die Ergebnisse einer Untersuchung des Basel Institute of Commons and Economics, die von den Vereinten Nationen veröffentlicht wurde.
Deutschland erreichte auf einer Skala von 1 (geringe Akzeptanz) bis 10 (starke Akzeptanz) einen Durchschnittswert von 7,0. In Österreich (6,4) und Kambodscha (6,7) ist die Akzeptanz demnach ebenfalls relativ hoch. Ganz anders sieht es in den Balkan-Staaten Serbien (4,1), Montenegro (3,9) und Mazedonien (3,2) sowie in Brasilien (3,4) aus.
Das Institut hatte in den vergangenen drei Jahren mit Hilfe von Universitäten und Nichtregierungsorganisationen Menschen in 141 Staaten gefragt, wie stark die Bürger des jeweiligen Landes wohl bereit seien, Steuern und Abgaben zu akzeptieren, um Gesundheitsversorgung, Bildung, Umweltschutz, Infrastruktur, Sozialhilfe, öffentlich-rechtliche Medien und Kultur zu finanzieren.
Wie groß ist das Vertrauen in Ihrem Land?
Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage des Instituts sollen im März veröffentlicht werden. Aktuell sind die Durchschnittswerte aus 14 Ländern publiziert. Dort hatten nach Angaben von Studienleiter Alexander Dill insgesamt gut 16.000 Menschen einen entsprechenden Fragebogen ausgefüllt.
Die Forscher um den Soziologen Dill hatten auch gefragt, wie stark das Vertrauen eingeschätzt wurde, das die Menschen in ihrem Land einander entgegenbringen. Für Deutschland ermittelten sie einen Durchschnittswert von 6,3 Punkten. Österreich schnitt hier mit 6,8 noch etwas besser ab. Zum Vergleich: In Mazedonien lag der Mittelwert bei 3,1.
Die Bereitschaft, in lokale Unternehmen und Genossenschaften zu investieren, ist laut Studie in Entwicklungsländern wie Bangladesch und Nepal stärker ausgeprägt als in Deutschland.
Das Basel Institute of Commons and Economics hatte sich als Partner für die Uno-Nachhaltigkeitsziele registrieren lassen. Zu den 17 Zielen, die im September 2015 verabschiedet worden waren, gehören Armutsbekämpfung, Klimaschutz und verantwortungsbewusster Konsum.