Studie USA und China würden von ungeregeltem Brexit profitieren

Derzeit genießen die Briten in Europa wenig Ansehen - nicht wenige würden bei den Brexit-Verhandlungen ein Ende mit Schrecken vorziehen. Doch eine UncTad-Studie warnt: China und die USA wären die größten Profiteure.
Hafen von Oakland, Kalifornien, im Hintergrund San Francisco

Hafen von Oakland, Kalifornien, im Hintergrund San Francisco

Foto: Janko Tietz

Die Europäer suchen derzeit fieberhaft nach Wegen, um einen harten Brexit zu verhindern. Doch so sehr mancher sich dabei über die Kapriolen der Briten ärgert - eine Scheidung ohne Vertrag würde vor allem London und der EU schaden - andere große Wirtschaftsräume wie die USA oder China würden dagegen massiv profitieren, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (Unctad).

Demnach steht Großbritannien für 3,5 Prozent des Welthandels, das Land importierte im vergangenen Jahr Güter im Wert von 680 Milliarden Dollar. Mehr als die Hälfte der Importe kam aus anderen EU-Ländern. Bei einem No-Deal-Brexit - also einem Austritt Großbritanniens aus der EU ohne neue Handelsverträge - würden sich jedoch die Regeln zum Marktzugang schlagartig ändern.

Die europäischen Exporte nach Großbritannien würden dann um 35 Milliarden Dollar zurückgehen, schätzen die Autoren der Unctad-Studie. Die Exporte der Türkei in das Königreich würden um 2,4 Milliarden Dollar zurückgehen. Einbußen würden auch Südkorea, Norwegen, Island, Kambodscha und die Schweiz verzeichnen, wenn keine neuen Handelsvereinbarungen geschlossen würden.

Dagegen würde die relative Wettbewerbsfähigkeit der USA und Chinas zunehmen. China könnte deswegen seine Exporte nach Großbritannien um 10,2 Milliarden Dollar steigern, die USA ihre Exporte um 5,3 Milliarden Dollar. Profitieren könnte auch Japan mit einer Zunahme der Ausfuhren in das Königreich um 4,9 Milliarden Dollar.

mik/afp
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