Tarif-Tabelle So stark steigen die Löhne der Deutschen

Niedrige Preise und steigende Löhne: Die Arbeitnehmer in Deutschland hatten im ersten Halbjahr wieder mehr Geld zur Verfügung. Vor allem in der Chemiebranche gab es kräftige Aufschläge.
Supermarkt (in Niederkassel): Der Lohnzuwachs ist höher als die Inflation

Supermarkt (in Niederkassel): Der Lohnzuwachs ist höher als die Inflation

Foto: dapd

Wiesbaden - Höhere Einkommen trotz Wirtschaftskrise: Die Löhne und Gehälter in Deutschland sind im ersten Halbjahr in vielen Branchen um bis zu drei Prozent gestiegen - dank kräftiger Tarifabschlüsse mit langen Laufzeiten. Damit lag der Lohnzuwachs deutlich über der Inflation, die im selben Zeitraum bei null bis einem Prozent lag, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte.

Besonders freuen durften sich die Beschäftigten in der Chemieindustrie. Ihre Löhne und Gehälter kletterten um durchschnittlich 3,3 Prozent nach oben. Im Öffentlichen Dienst stiegen die Einkommen um drei Prozent und um einen Sockelbetrag von 40 Euro pro Monat. Gleich zwei Lohnerhöhungen von jeweils 2,1 Prozent gab es im Metallgewerbe.

Deutlich geringer fielen mit einem Plus von 1,6 Prozent dagegen die Lohnsteigerungen im Versicherungsgewerbe aus. Lediglich ein Prozent mehr Lohn erhielten Gebäudereiniger in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen.

Den Statistikern zufolge bilden die Zahlen einen Trend ab: Die aktuellen Tarifverträge haben lange Laufzeiten, verbunden mit mehreren Stufenerhöhungen. Der Tarifabschluss im Baugewerbe etwa hat eine Laufzeit von zwei Jahren und sieht Lohnerhöhungen ab Juni 2009 und ab April 2010 vor. Viele längerfristige Tarifverträge stammen aus dem vergangenen Jahr - unabhängig von der Krise kamen die Arbeitnehmer daher in den Genuss deutlicher Erhöhungen.

Tariferhöhungen im ersten Hambjahr 2009

Branche Tariferhöhung in Prozent
Chemische Industrie 3,3
Entsorgungswirtschaft 3,0
Papiergewerbe 2,9
Öffentlicher Dienst
(Bund und Gemeinden)
2,8
Öffentlicher Dienst
(Länder)
3,0 sowie 40 Euro
Gastgewerbe Nordrhein-Westfalen 2,5
Gastgewerbe Niedersachsen 2,3
Baugewerbe West und Berlin 2,3
Baugewerbe Ost 2,6
Metallgewerbe 2,1 (ab 1.2.09)
2,1 (ab 1.5.09)
Versicherungsgewerbe 1,6
Ledergewerbe 1,7
Gebäudereinigung
(Meck-Pom, Sachsen, Thüringen)
1,0
Quelle: Statistisches Bundesamt
fro/AFP/dpa
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