Rating-Agentur Fitch stuft Türkei auf Ramschniveau herab

Die US-Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit der Türkei auf Ramschniveau herabgestuft. Auch Standard & Poor's ist besorgt.
Finanzdistrikt in Istanbul

Finanzdistrikt in Istanbul

Foto: Sedat Suna/ dpa

Die Bonitätsnote für die Türkei sei um eine Stufe auf "BB+" gesenkt worden, teilte die US-Ratingagentur Fitch am Freitag mit. Der Ausblick für das Rating sei stabil. Damit droht zunächst keine weitere Herabstufung. Die politische Entwicklung nach dem Putschversuch im vergangenen Sommer habe die Wirtschaftsleistung geschwächt, begründete die Agentur den Schritt.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) droht der Türkei derweil mit einer Herabstufung der Bonitätsnote tiefer in den Ramschbereich. Der Ausblick sei von "stabil" auf "negativ" gesenkt worden, teilte S&P mit. Der Spielraum der Entscheidungsträger im Kampf gegen die Inflation und die Schwäche der türkischen Lira sinke, hieß es zur Begründung. Präsident Recep Tayyip Erdogan  hat wiederholt die Zinspolitik der Zentralbank kritisiert. Mit der Note "BB" gelten türkische Anleihen bereits als spekulative Investitionen.

Die türkische Lira war in den vergangenen Wochen mehrfach auf Rekordtiefs gefallen. Ökonomen halten deutliche Zinserhöhungen für nötig, um die Währung zu stützen und die Inflation in den Griff zu bekommen. Doch Erdogan will die Zinsen niedrig halten, um mit günstigen Darlehen die Konjunktur anzukurbeln. "Zinserhöhungen wirken sich negativ auf den Wechselkurs und die Inflation aus", bekräftigte Erdogan am Freitag.

cvo/Reuters
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